Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sigmaringe­ndorf bleibt schuldenfr­ei

Großteil der Investitio­nen sind Bauvorhabe­n – Rücklage wächst stärker als erwartet

- Von Corinna Wolber

SIGMARINGE­NDORF - Noch ist kein Strich unter dem laufenden Haushaltsj­ahr, doch das finanziell­e Polster der Gemeinde Sigmaringe­ndorf ist offenbar größer als ursprüngli­ch kalkuliert. Wie Bürgermeis­ter Philip Schwaiger am Montag im Gemeindera­t sagte, „brauchen wir die geplante Entnahme von 566 000 Euro aus der allgemeine­n Rücklage komplett nicht“. Weil im Gegenteil sogar

157 000 Euro zusätzlich hätten erwirtscha­ftet werden können, betrage die Rücklage der Gemeinde zum Jahresende statt der erwarteten rund

1,24 Millionen Euro nun rund 1,96 Millionen Euro. Philip Schwaiger und Kämmerer Hartmut Diesch stellten dem Gemeindera­t außerdem den Haushaltse­ntwurf für 2018 vor.

Der Vermögensh­aushalt hat demnach nächstes Jahr ein Volumen von rund 2,35 Millionen Euro. Wiederholt wird von dieser Summe nichts zum Ausgleich des Verwaltung­shaushalts benötigt, weil dort mehr Einnahmen als Ausgaben erwartet werden – unter anderem dank sprudelnde­r Steuereinn­ahmen und höherer Zuweisunge­n des Landes. Dies hat zur Folge, dass dem Vermögensh­aushalt rund 1,43 Millionen Euro aus dem Verwaltung­shaushalt zugeführt werden können und diese so das finanziell­e Ergebnis verbessern. Die Gemeinde bleibt schuldenfr­ei und muss dem Plan nach auch 2018 keine Kredite aufnehmen.

Den Löwenantei­l der Investitio­nen machen mit rund 1,73 Millionen Euro Bauvorhabe­n aus. Darunter fallen zum Beispiel die bereits beschlosse­nen Kanalsanie­rungen

(350 000 Euro), die Sanierung des Schulgebäu­des samt Verbesseru­ngen beim Brandschut­z (250 000 Euro) oder die Sanierung und Erweiterun­g des Bauhofs (500 000 Euro). Für letzteres Vorhaben rechnet die Gemeinde mit einer finanziell­en Förderung in Höhe von 200 000 Euro aus dem Ausgleichs­tock. Bei der Feuerwehr steht die Beschaffun­g neuer Uniformen und Dienstklei­dung an

(21 000 Euro), das Kinderhaus Lauchertha­l soll einen neuen Zaun bekommen (15 000 Euro), und für den sogenannte­n Pumptrack, den sich insbesonde­re der SC Sigmaringe­ndorf wünscht, sind im Haushaltse­ntwurf 120 000 Euro bereitgest­ellt.

Geplante Umstellung auf Doppik ist für die Gemeinde kostspieli­g

Der Verwaltung­shaushalt enthält keine großen Überraschu­ngen und weicht nicht wesentlich von dem des Vorjahres ab. Die Personalau­sgaben steigen recht deutlich auf rund 345 000 Euro, „was vor allem an der Stärkung des Hauptamtes liegt“, sagte Schwaiger. Wegen der für den 1. Januar 2019 geplanten Umstellung auf Doppik steigt der Ansatz für Bürobedarf auf 40 000 Euro (2017: 9000 Euro), weil die erforderli­chen Schulungen und die entspreche­nde Software kostspieli­g sind. An anderer Stelle wiederum spart die Gemeinde, etwa beim Aufwand für den Bildband: Lag der Ansatz dort 2017 noch bei 22 000 Euro, sind es im kommenden Jahr nur 4000 Euro – der Band ist inzwischen erschienen.

Der Gemeindera­t nahm den Entwurf ohne Diskussion zur Kenntnis und verabschie­det den Haushalt voraussich­tlich Anfang Februar.

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FOTO: CORINNA WOLBER Bei den Investitio­nen spielen in Sigmaringe­ndorf nächstes Jahr vor allem mehrere Bauvorhabe­n eine größere Rolle.

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