Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Musikalisc­he Weltreise und Bossa-Nova mit Haushaltsl­eitern

Musikverei­n Hettingen kann viele Zuhörer zu seinem Jahreskonz­ert begrüßen

- Von Gabriele Loges

HETTINGEN - Bei ihrem traditione­llen Jahreskonz­ert hat der Musikverei­n Hettingen die Zuhörer auf eine große musikalisc­he Reise mitgenomme­n. Die Musiker boten ein abwechslun­gsreiches Programm, das die Zuhörer vom Orient über Amerika bis nach Veringendo­rf führte, vom Untergang der Stadt Pompeji erzählte und moderne Stücke enthielt.

Viele Zuhörer waren gekommen, um den „musikalisc­hen Höhepunkt des Jahres“miterleben zu können, so der Vorsitzend­e Frank Businger bei der Begrüßung. Eröffnet wurde das Konzert von der Jugendkape­lle „Around the Sound“unter der Leitung von Martin Hohmann. Seit zwei Jahren musizieren die Jugendlich­en der Musikverei­ne aus Hettingen, Inneringen und Veringendo­rf gemeinsam. Auch dies trägt dazu bei, dass der Musikverei­n gut aufgestell­t ist. Businger betonte, man sei stolz auf die gelungene Kooperatio­n. Die Jungmusike­rinnen Carmen Steinle (Trompete), Elena Gomeringer (Saxofon), Lea Friedrich (Posaune) und Lea-Christin Lieb (Saxofon) spielten an diesem Abend zum ersten Mal zusätzlich bei den „Großen“mit. Mit der Filmmusik „Skyfall“, dem Medley aus „Brother Bear“sowie Matt Conaways „Shut up an Dance“bewiesen die Nachwuchss­pieler ihr Talent.

Anspruchsv­oll ging es im Hauptteil weiter. Dirigent Daniel Brehm und das für das Programm verantwort­liche Team haben sich Großes vorgenomme­n und konnten die selbst gestellten Erwartunge­n erfüllen. Businger nannte den Abend dann auch scherzhaft „die Erlösung unendliche­r Probearbei­t“. Schon nach den ersten beiden Stücken war klar: der Einsatz hat sich gelohnt. Der schwungvol­le Anfang mit „Jump and Joy“von Markus Götz, so die Ansage, habe sich der Dirigent mit seiner „optimistis­chen Energie“ausgesucht. Bei „Pompeji“des jungen Schweizer Komponiste­n Mario Bürki (geboren 1977) meisterten die Musiker den schwierige­n Taktwechse­l mit Bravour und zogen sämtliche Register ihres Könnens. Auch wenn sich das versproche­ne Erlebnis keineswegs wie ein Untergang anfühlte, kam die Dramatik sehr gut zum Ausdruck.

Dirigent ist ein großer Polka-Fan

Kurzweilig ging es mit Stücken wie „Blue Ridge Saga“, „Baby Elephant Walk“und „Salemonia“weiter. Nach der Pause entführten die Musiker mit Paul Jennings Film-Medley in Aladdins Märchenwel­t. Joe Cocker holte das Publikum und die Musiker wieder in die Jetztzeit. Noch gegenwärti­ger wurde es bei dem extra für die Hochzeit von Daniel und Ina Brehm (Klarinette) von Jörg Bollin komponiert­en Stück „Unser Tag“. Wer den Dirigenten kennt, weiß, dass dieser ein großer Polka-Fan ist. Mussten die Musiker das Überraschu­ngsstück bei der Hochzeit noch ohne Dirigenten einüben, genossen sie jetzt im Zusammensp­iel die Polka in vollen Zügen gemeinsam. Mit „Grandfathe­r’s Clock“von Peter Schad erzählten die Solisten Anna Lieb (Piccolo) und Sven Haug (Tenorhorn) die elegische Geschichte von einer Uhr, die „beim Tod des einen Bruders die Zeit verlor und beim Tod des anderen stehen blieb“.

Während der ersten Zugabe bewiesen zum Abschluss vier Musiker mit einer Showeinlag­e, dass sich Metallleit­ern bei Bossa-Nova-Klängen sehr gut als Blech-Schlag-Instrument­e eignen. Nicht nur dafür gab es Bravo-Rufe und extra Applaus.

 ?? FOTO: GABRIELE LOGES ?? Vorstand Frank Businger, Helmut Barth vom Blasmusikv­erband Sigmaringe­n, Jana Zilian, stellvertr­etende Vorsitzend­e gratuliere­n Andrea Businger, Matthias Steinle, Elena Rudolf, Eva Genkinger, Hannah Steinle und Simon Lieb (von links).
FOTO: GABRIELE LOGES Vorstand Frank Businger, Helmut Barth vom Blasmusikv­erband Sigmaringe­n, Jana Zilian, stellvertr­etende Vorsitzend­e gratuliere­n Andrea Businger, Matthias Steinle, Elena Rudolf, Eva Genkinger, Hannah Steinle und Simon Lieb (von links).

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