Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Alternativlos
Es wird einem schwindelig, wenn man das Geld zusammenrechnet, das die Stadt für die Konversion der Kaserne ausgeben wird. Durch den Be- richt von Kämmerer Aßfalg sind die Ausmaße deutlich geworden. Die kalkulierten 40 Millionen Euro für die kommenden zehn Jahre sind aus heutiger Sicht eine Momentaufnahme mit vielen Unbekannten. Kann sein, dass dieses Geld reicht, kann aber auch sein, dass weit höhere Investitionen erforderlich sind.
Was könnte sich Sigmaringen alles leisten, wenn die Stadt die Kaserne nicht am Bein hätte? Ein Hallenbad, zeitgemäße Schulgebäude und Kindergärten, einen Weihnachtsmarkt, eine städtische Galerie, die Wiedereröffnung des Hoftheaters, um nur einige Wunsch- oder Prestigeprojekte zu nennen.
Doch trotz der Millionensummen darf die Konversion nicht infrage gestellt werden. Sie ist das Projekt mit den meisten Zukunftschancen. Oder wann hat sich in Sigmaringen zuletzt ein Unternehmen mit einer nennenswerten Zahl von Arbeitsplätzen angesiedelt? Sollten an der Binger Straße in 15 bis 20 Jahren – wie angedacht – 1800 Arbeitsplätze geschaffen sein, dann kann sich die Stadt die Wünsche erfüllen, von denen viele Bürger heute träumen. Die Konversion ist also, um es in den Worten von Bundeskanzlerin Merkel zu sagen, alternativlos – auch wenn die Stadt an anderer Stelle sparen muss.