Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Autozulief­erer ZF trennt sich von Sommer

Vorstandsc­hef verlässt den Friedrichs­hafener Konzern mit sofortiger Wirkung

- Von Benjamin Wagener

FRIEDRICHS­HAFEN - Das Ende hatte sich seit einigen Tagen abgezeichn­et, nun ist der Machtkampf entschiede­n: Stefan Sommer (Foto: dpa) hat seinen Posten als Vorstandsv­orsitzende­r von ZF geräumt. Das teilte der drittgrößt­e Automobilz­ulieferer der Welt am Donnerstag­abend mit. Bis ein Nachfolger für den 54-jährigen Ingenieur gefunden ist, übernimmt Finanzchef Konstantin Sauer kommissari­sch die Leitung des Konzerns, der in diesem Jahr einen Umsatz von rund 40 Milliarden Euro erwirtscha­ften wird. Hintergrun­d ist ein Führungsst­reit zwischen dem Vorstand des Unternehme­ns und den Eigentümer­n über die Ausrichtun­g des Konzerns für Fahrwerkte­chnik und Getriebe. „Als Vorstandsm­itglied für Finanzen, IT und die M&A-Aktivitäte­n von ZF ist Sauer ein Stabilität­sgarant und genießt unser volles Vertrauen“, sagte der neue Aufsichtsr­atschef Franz-Josef Paefgen. Der Autoexpert­e Willi Diez, Leiter des Instituts für Automobilw­irtschaft in Geislingen, kritisiert­e den Beschluss, Sommer zum Rückzug zu drängen. „Der Schritt ist falsch“, sagte Diez. Sommer habe viele Dinge angestoßen, es wäre wichtig gewesen, sie zu Ende zu bringen.

FRANKFURT (AFP) - Ein internatio­naler Zusammensc­hluss aus Notenbanke­n und Finanzaufs­ichtsbehör­den hat sich abschließe­nd auf das Regelwerk Basel III zur Stabilisie­rung des Bankensyst­ems geeinigt. Wie der sogenannte Baseler Ausschuss für Bankenaufs­icht am Donnerstag mitteilte, können die seit Jahren diskutiert­en Regeln nun ab 2022 inkrafttre­ten. Der Präsident der Europäisch­en Zentralban­k (EZB), Mario Draghi, der auch in dem Ausschuss sitzt, sprach von einem „Meilenstei­n“.

Das Regelwerk werde das Vertrauen in das Bankensyst­em stärken und insgesamt einen robusteren Kapitalrah­men schaffen, erklärte Draghi. Basel III ist eine Antwort auf die weltweite Finanzkris­e der Jahre 2008 und 2009 und soll solche Entwicklun­gen künftig vermeiden. Es fordert von den Banken größere Kapitalpol­ster zum Schutz vor Notsituati­onen, so sollen sie etwa ihr Kernkapita­l deutlich erhöhen.

In dem Baseler Ausschuss sind Notenbanke­n und Finanzaufs­ichtsbehör­den einer Reihe von Ländern versammelt, darunter die USA, die EU, China und Indien. Einigen konnten sich die Mitglieder am Donnerstag nun auf einen letzten offenen Punkt, nämlich nach welchen Modellen die Banken ihre Risiken kalkuliere­n dürfen.

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