Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bei 1,2 Millionen Euro kommt Minister Hauk persönlich
Der Bewilligungsbescheid für die Flurbereinigung für Eichen und Günzkofen ist da – 2018 soll umgesetzt werden
HOHENTENGEN - Mehr als neun Jahre hat es gedauert, die Flurneuordnung für die Hohentenger Teilorte Eichen und Günzkofen so vorzubereiten, dass der Wege- und Gewässerplan genehmigt wurde und Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, mit dem Bewilligungsbescheid über rund 1,2 Millionen Euro vorbeikommen konnte. Für den Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft Thomas Sugg, seinen Stellvertreter Fritz Schmid und die anderen Vorstandsmitglieder war dieser Termin am Freitag ein wichtiges Etappenziel.
206 Grundstückseigentümer unter einen Hut zu bringen, das ist nicht einfach. 1390 Flurstücke mit einer Gesamtfläche von 522 Hektar in Eichen und Günzkofen sind von der Neuordnung betroffen. Wird diese wie geplant umgesetzt, können Eigentümer und Pächter die Flächen künftig effizienter bewirtschaften und dank eines neuen Wegenetzes auch besser erreichen. „Die Wege müssen heute andere Lasten tragen, da die landwirtschaftlichen Maschinen immer größer und breiter werden“, so Minister Hauk. Der Ausbau mache nicht nur die Arbeit der Landwirte einfacher, sondern die Wege auch für Radfahrer und Fußgänger wieder attraktiv.
Die Ortskerne von Eichen und Günzkofen sollen vom Verkehr entlastet werden. Schwerpunkt der landschaftspflegerischen Maßnahmen ist der Schutz und die Förderung der Offenlandvogelarten, insbesondere der Feldlerche. „Da gehen Ökonomie und Ökologie Hand in Hand“, so Hauk. Seiner Meinung nach greife kein Instrument so in das private Eigentum ein wie eine Flurneuordnung. „Aber im ländlichen Raum haben wir sie oft dringend notwendig, weil sie wichtige Verbesserungen bringt“, sagte er. „So bleiben wir zukunftsfähig.
Insgesamt sollen 2,3 Kilometer neue Asphaltwege, 8,4 Kilometer neue Kieswege und 9,0 Kilometer neue Grünwege angelegt werden. Es werden Ackerrand- und Gewässerrandstreifen angelegt und Obstbäume gepflanzt. Alles in allem werden die Maßnahmen rund 1,59 Millionen Euro kosten. 1,1925 Millionen (75 Prozent) kommen als Zuschuss vom Land. 15 000 Euro waren schon im Vorfeld bewilligt, nun die restliche Summe. „Was uns besonders freut, weil es nicht selbstverständlich ist, ist, dass wir auch einen Zuschuss von der Gemeinde bekommen“, sagt Thomas Sugg. Vorgesehen sind 159 000 Euro. Die restlichen 238 500 Euro müssen die 206 Teilnehmer der Flurneuordnung anteilig ihrer Flächen selbst zahlen.
Laut Bernhard Obert, dem Dezernent für Bau und Umwelt im Landratsamt, laufen derzeit zehn Flurneuordnungsverfahren im Kreisgebiet. Im vergangenen Jahr seien Ursendorf und Herbertingen auf den Weg gebracht worden.