Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Weiterer Konkurrent um Gartenschau
Stadt Engen hofft auf Zuschlag für 2027 – Rottweil und Schramberg wollen auch
TUTTLINGEN - Irgendwie wollen plötzlich alle: Nun bewirbt sich auch die Stadt Engen um eine Gartenschau und hofft auf einen Zuschlag für das Jahr 2027. Auch in Tuttlingen laufen die Planungen für ein solches Grünprojekt – allerdings eine Landesgartenschau (Laga) – wie berichtet auf Hochtouren. Und die Städte Rottweil und Schramberg liebäugeln ebenfalls mit einer Laga, beziehungsweise haben eine Bewerbung bereits beschlossen wie im Falle Schrambergs.
Bis 22. Dezember müssen die Bewerbungen in Form einer Machbarkeitsstudie im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz vorliegen. Das führt ein Auswahlverfahren für die Jahre 2026 bis 2030 durch. Theoretisch könnten sich die drei Nachbarstädte Tuttlingen, Rottweil und Schramberg abwechseln, denn in besagtem Zeitraum wird es drei Landesgartenschauen geben.
In Schramberg ist die Entscheidung im Gemeinderat bereits am 16. November gefallen, so Pressesprecherin Susanne Gorgs-Mager. In Rottweil steht diesen Mittwoch die finale Entscheidung im Gemeinderat an, ob sich die Neckarstadt bewirbt. Alles deutet daraufhin. „Am besten geeignet wäre für uns 2028“, sagt Stadtsprecher Tobias Hermann. Der Arbeitstitel lautet „Rottweiler Perlen am Neckar“und lässt darauf schließen, dass in der ältesten Stadt des Landes der Fluss erlebbar gemacht werden soll. Tuttlingen wie Rottweil haben beide das Büro Planstatt Senner, Überlingen, mit der Machbarkeitsstudie beauftragt.
In Tuttlingen tagt der Gemeinderat am 18. Dezember, dann heißt es hop oder top Landesgartenschau. Alle Vorabstimmungen sind zwar für die Laga ausgegangen, es gab aber auch Kritik am kurzen Bewerbungszeitrahmen und den Kosten, die schwer einzuschätzen seien.
Nun wirft auch die Stadt Engen ihren Hut in den Ring. Allerdings will die Stadt im Hegau anders als Tuttlingen, Rottweil und Schramberg lediglich eine Gartenschau abhalten. Das kleine Pendant zur Laga erfordert keinen abgegrenzten Bereich mit Ausstellungsflächen und Veranstaltungsorten. Stattdessen sind dezentrale Veranstaltungen an örtlichen Gegebenheiten möglich. Engen bewarb sich bereits zweimal um eine Gartenschau, ging jedoch 2003 und
2009 leer aus. Nun rechnet sich die Stadt bessere Chancen aus, denn
2027 – Engens Wunschtermin – feiert die Altstadt 50 Jahre Sanierung. In einer möglichen Bewerbung (der Gemeinderat Engen tagt am 19. Dezember) soll die Altstadt soziales Zentrum und Identifikationsschwerpunkt sein.
Im Landesprogramm „Natur in Stadt und Land“sind noch bis 22. Dezember Bewerbungen für drei Landesgartenschautermine (2026, 2028 und 2030) und zwei Gartenschautermine 2027 und 2029 möglich. Hierbei bewerben sich erfahrungsgemäß 20 bis 25 Städte aus Baden-Württemberg.