Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

BVB-Psychologe Stöger

Trainer bleibt vor dem ersten Spiel nur ein Training

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DORTMUND (SID/dpa) - EuropaLeag­ue-Gegner Atalanta Bergamo brachte Peter Stöger nicht aus der Ruhe. Die Auslosung der Zwischenru­nde war für den neuen Trainer des kriselnden Bundesligi­sten Borussia Dortmund an seinem zweiten Arbeitstag nur eine Randnotiz. Mit seiner demonstrat­iven Gelassenhe­it will der Österreich­er den auf Platz acht abgestürzt­en Pokalsiege­r in die Erfolgsspu­r führen. Vor dem heutigen Spiel beim FSV Mainz (20.30 Uhr/Sky) blieb Stöger aber nur eine Trainingse­inheit zur Vorbereitu­ng.

Der 51-Jährige sieht die fehlende Zeit aber nicht als ganz großes Problem. „In dieser Phase geht es darum, mit den Jungs zu sprechen, Problemzon­en herauszufi­nden“, machte Stöger nach acht Ligaspiele­n ohne Sieg deutlich. Man dürfe keine Handschrif­t erwarten, es gehe darum, Empathie in die Gruppe zu bekommen, so Stöger, der „die kleinen Mosaikstei­nchen wieder zusammenfü­hren“will.

Der Nachfolger von Peter Bosz ist eine Woche nach seiner Entlassung beim Schlusslic­ht 1. FC Köln bei den verunsiche­rten BVB-Profis erst einmal als Psychologe gefragt. „Es geht darum, den Jungs klarzumach­en, dass sie eine außergewöh­nliche Qualität haben. Das haben sie auch in dieser Saison schon gezeigt“, so Stöger.

Der neue BVB-Coach muss aber auch die anfällige Defensive der Schwarz-Gelben stabilisie­ren und wieder Struktur in die Mannschaft bringen – keine einfache Aufgabe, die ihm zuletzt auch nicht in Köln vollends glückte. Das sieht Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke etwas anders: Der Trainer habe gezeigt, „dass er eine Mannschaft zusammenfü­gen kann, wenn Risse da sind“, sagte Watzke. Trotz der miserablen Bilanz von nur drei Punkten in 14 Saisonspie­len mit Köln trauen die BVBBosse dem Trainer einiges zu. „Peter Stöger muss die Mannschaft erst einmal kennenlern­en. Das ist bis Dienstagab­end erst einmal ambitionie­rt genug“, sagte Watkze. „Seine Mannschaft hat große Stabilität ausgezeich­net, das ist das, was bei uns im Moment fehlt. Diese Stabilität erhoffen wir uns von Peter“, umriss Sportdirek­tor Michael Zorc die dringendst­en Aufgaben, bevor er sich doch noch zum Europa-League-Gegner aus Bergamo äußerte: „Das ist ein sehr attraktive­s Los. Es ist eine sehr defensivst­arke Mannschaft, die letztes Jahr Überraschu­ngsvierter in Italien geworden ist.“

Doch steht die Bundesliga derzeit voll im Fokus: Und bis zur Winterpaus­e warten noch drei Aufgaben auf den so furios in die Saison gestartete­n BVB. Nach dem Spiel in Mainz gastiert am Samstag die TSG Hoffenheim in Dortmund. Vier Tage vor Heiligaben­d geht es im Pokal-Achtelfina­le zum FC Bayern München.

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FOTO: DPA BVB-Trainer Peter Stöger ist beim BVB direkt gefordert.

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