Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Für die Ärmsten der Armen
SPAICHINGEN (abra) - Die persönliche Bindung und das Vertrauen der Spaichinger in „ihre“Missionare und lokalen Helfer machen den Unterschied. Sie unterstützen diese seit Jahrzehnten. Die Spaichingerin Theresia Steidle ist Ancillae-Schwester. Das Säkularinstitut – also kein „Orden“im klassischen Sinn – wirkt seit vielen Jahren in Indien. Auch wenn Schwester Theresia inzwischen wieder in Benediktbeuren lebt, unterstützt sie mithilfe der Spaichinger – und seit vergangenem Jahr auch aller Leser der „Schwäbischen Zeitung“– die Projekte ihrer Mitschwestern.
Eines davon ist in einer Vorstadt von Mumbai. Dort stranden im Slum oder auf der Straße Migranten aus allen möglichen Bundesstaaten. Man könnte bei vielen auch sagen: Klimaflüchtlinge, die sich nicht mehr auf dem Land als Subsistenzbauern halten können, etwa wegen Dürren. Die Tiere hungern, werden verkauft oder geschlachtet. Die Familien kommen mit nichts an – und können nicht mehr zurück. Es herrschen erbärmliche Lebensbedingungen.
Während sich die Eltern als Tagelöhner durchschlagen, sind die Kinder den Gefahren des Slums ausgesetzt. Hier helfen die AncillaeSchwestern. Sie sorgen dafür, dass die Kinder in eine englischsprachige Schule gehen können. Das ist die einzige Chance auf Bildung, denn die Sprache der Hauptstadt ist in aller Regel nicht die Muttersprache der Migranten. Es sind also die Ärmsten der Armen, die durch Spenden aus Deutschland Bildung und damit eine dauerhafte Perspektive bekommen.