Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Rollen sind klar verteilt

- Von Christine Longin

Der Pariser Klimagipfe­l mit rund 4000 Teilnehmer­n war eine kollektive Antwort auf den Ausstieg Donald Trumps aus dem Klimaabkom­men. Er sagte dem Mann im Weißen Haus: Wir machen weiter mit dem Klimaschut­z – auch ohne dich.

Für Emmanuel Macron bot der One Planet Summit ein gutes halbes Jahr nach seiner Wahl einen willkommen­en Anlass, sich internatio­nal in Szene zu setzen. Der PR-Effekt war unbestreit­bar. Aber selbst Kritiker der Großverans­taltung müssen zugeben, dass der französisc­he Präsident für die richtige Sache kämpft. Die Rollen zwischen Gut und Böse sind beim Klimaschut­z klar verteilt. Neu ist, dass auch große Unternehme­n zur Achse des Guten gehören. Der Kampf gegen den Klimawande­l ist nicht mehr nur die Sache einiger ÖkoFreaks, sondern ein ernst zu nehmendes Geschäft, das Geld bringt. Konzerne wie der Versichere­r AXA haben das verstanden.

Doch der Kampf gegen die Erderwärmu­ng ist noch lange nicht gewonnen. Im Gegenteil: Die Gefahr von Klimakatas­trophen war noch nie so groß. Deshalb braucht Macron dringend mehr Verbündete. Hier ist Deutschlan­d gefragt, das zusammen mit Frankreich eine Vorreiterr­olle in Europa spielen könnte. Doch Bundeskanz­lerin Angela Merkel war in Paris nicht einmal vertreten. Eine verpasste Gelegenhei­t. Denn Deutschlan­d muss sich beeilen, wenn es den Klimazug, von dem UN-Generalsek­retär Antonio Guterres sprach, nicht versäumen will.

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