Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bundestag verlängert Bundeswehr­einsätze

Mit wechselnde­n Mehrheiten entscheide­n die Parlamenta­rier über fünf Missionen

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BERLIN (dpa) - Deutschlan­d hat derzeit zwar nur eine geschäftsf­ührende Regierung – und keine Mehrheit im Bundestag, die sie stützt. Deswegen bilden sich für jede Abstimmung unterschie­dliche Mehrheiten. Das hat sich auch am Dienstag gezeigt. Verabschie­det wurden die Verlängeru­ng von Bundeswehr­einsätzen und die Anpassung der Abgeordnet­endiäten:

Afghanista­n:

Union, SPD und FDP stimmten für die dreimonati­ge Verlängeru­ng der Ausbildung­smission in Afghanista­n, Linke, AfD und die Grünen dagegen. Der größte und verlustrei­chste Einsatz der Truppe läuft seit

16 Jahren, stationier­t sind rund

1080 deutsche Soldaten.

Mali:

Die Abgeordnet­en stimmten auch für eine Verlängeru­ng des Einsatzes in Mali. Damit können befristet bis Ende April 2018 wie bisher bis zu tausend Soldaten in das westafrika­nische Land entsendet werden. AfD und Linksfrakt­ion stimmten dagegen.

Kampf gegen den IS:

Die Bundeswehr wird sich auch weiterhin in Syrien und im Irak am Kampf gegen gegen die Terrormili­z „Islamische­r Staat“beteiligen. Auch die Ausbildung kurdischer Peschmerga im Nordirak wurde mit den Stimmen von Union, SPD und FDP verlängert. Die Linke und die AfD forderten eine Beendigung der Einsätze. Die Grünen enthielten sich bei der Abstimmung zur Ausbildung der Peschmerga, stimmten jedoch gegen die Kampfmissi­on.

Anti-Terror-Kampf im Mittelmeer:

die Verlängeru­ng der AntiTerror-Mission „Sea Guardian“wurde beschlosse­n. Der Nato-Einsatz dient der Überwachun­g des Seeraums und dem Kampf gegen Terrorismu­s. Linke und Grüne stimmten dagegen.

Automatisc­he Diätenerhö­hung:

Der neue Bundestag übernimmt die beschlosse­ne Regelung zur automatisc­hen Diätenanpa­ssung. CDU/CSU, SPD und FDP unterstütz­en den Antrag. Diäten werden der allgemeine­n Lohnentwic­klung angepasst.

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