Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Energiemanager gehen auf Exkursion
Schüler der Liebfrauenschule fahren nach Denkingen und Wilhelmsdorf
SIGMARINGEN (sz) - Die diesjährige Exkursion der Energiemanager der Liebfrauenschule Sigmaringen führte zu den drei neuen Windrädern von Hilpensberg bei Denkingen und zum Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf beim Pfrunger Ried.
An der ersten Station unmittelbar vor den Windrädern erläuterte Tim Günther, Vorsitzender der BUNDOrtsgruppe Überlingen, den 44 Energiemanagern die Notwendigkeit der Energiewende, weg von den fossil-atomaren Energien, hin zu den regenerativen Energien. Die ökologische Tragfähigkeit unseres Planeten dürfe nicht länger wie bisher weit überschritten werden.
Die Pariser Klimaschutzziele seien zu erreichen. Um den Schülern zu veranschaulichen, was die gängige Messgröße bedeutet, ließ Günther die Gruppe erarbeiten, dass man eine Kilowattstunde verbrauche, wenn man einen Haarföhn mit 2000 Watt Leistung eine halbe Stunde lang laufen lasse.
Nach den Prognosen sollen die drei Anlagen von Hilpensberg jährlich bis zu 20 Millionen Kilowattstunden erzeugen können, womit rechnerisch die Versorgung von rund 6000 Haushalten mit Strom gesichert sei. Tim Günther forderte die Jugendlichen auf, sich selbst ein Bild von den Themen Lärmentwicklung und Ästhetik zu machen.
Im Hinblick auf die oft diskutierte Infraschall-Problematik vertrat der Referent die Meinung der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg beziehungsweise des Landesgesundheitsamtes, wonach nach heutigem Stand der Wissenschaft schädliche Wirkungen durch Infraschall bei Windenergieanlagen nicht zu erwarten seien.
Beim zweiten Exkursionsziel, dem Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf, war der Klimaschutz ebenfalls ein wichtiges Thema. Durch Entwässerung und Torfabbau seien in der Vergangenheit große Mengen des Treibhausgases CO2 freigesetzt und moortypische Lebensräume dadurch beeinträchtigt worden.
Heute jedoch würde man Teile des Pfrunger Riedes wieder vernässen, um CO2 aus der Luft erneut zu binden. Eine besondere Attraktion für die Jugendlichen war das „Moorkäpsele“, das den Entstehungsprozess des Pfrunger Riedes anschaulich zeigt.