Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Zusätzlicher Bus soll Pünktlichkeit gewährleisten
Schülerbeförderung von Stetten nach Sigmaringen: Die Kosten müssen die Kommunen tragen
STETTEN AM KALTEN MARKT/SIGMARINGEN - Mit einem zusätzlichen morgendlichen Bus möchten der Landkreis Sigmaringen und die betroffenen Gemeinden Stetten am kalten Markt und Sigmaringen die Schülerbeförderung nachhaltig verbessern. Der Bus soll zum 1. Februar oder 1. März starten. Die Kosten in Höhe von 45 000 Euro wollen sich der Landkreis und die beiden Gemeinden teilen.
Der Gemeinderat Sigmaringen hat die 15 000 Euro bereits freigegeben. Der Beschluss fiel einstimmig aus. „Für uns als Schulstandort ist es essentiell, dass die Schülerbeförderung von Stetten nach Sigmaringen funktioniert“, sagte die Fraktionsvorsitzende der CDU, Alexandra Hellstern-Missel. In Sigmaringen gibt es Befürchtungen, dass sich die Schüler aus dem Raum Stetten wegen der häufigen Verspätungen und Zugausfälle künftig in Richtung Albstadt orientieren werden.
Der zusätzliche Bus soll ausschließlich zur ersten Unterrichtsstunde verkehren und eine Direktverbindung von Schwenningen/ Stetten am kalten Markt nach Sigmaringen gewährleisten. Die Omnibusfirma Beck soll die Linie übernehmen. Pro Schuljahr liegen die Kosten bei 45 000 Euro.
Wie mehrfach berichtet, ist es auf der Bahnstrecke zwischen Storzingen und Sigmaringen seit der Streichung des Verstärkerzugs vor einem Jahr häufig zu Verspätungen und Zugausfällen gekommen. Eltern sind mittlerweile so weit, dass sie – wenn die Kinder in der ersten Stunde Klassenarbeiten schreiben müssen – ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen.
Zwischenzeitlich hatte der Landkreis für einige Monate einen Busverkehr organisiert. Das Land hatte sich im Frühjahr noch an den Kosten beteiligt, zuletzt zeigte sich der Verkehrsminister Winfried Hermann in einem Spitzengespräch mit Landrätin Stefanie Bürkle aber nicht mehr kompromissbereit. Der Landkreis forderte die Einsetzung eines zusätzliche Zuges, der in Storzingen um kurz nach 7 Uhr abfahren würde. Doch das Land blieb bei der Abfahrtszeit von 6.41 Uhr. Hermann lehnte die Forderung des Landkreises aus betrieblichen Gründen ab.
Keine Alternative war für die Verantwortlichen der Schülerbeförderung, weiter auf die Pünktlichkeit der Bahn zu vertrauen. Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Woche sei es sinnvoll, am Morgen auf den pünktlicheren Bus umzustellen, so die Empfehlung der Kreisverwaltung. Wichtig ist ihr jedoch, dass der Zugverkehr zwischen Storzingen und Sigmaringen nicht geschwächt wird, deshalb wird es nur einen morgendlichen Bus geben und die restliche Beförderung weiter mit der Bahn organisiert. Der Landkreis möchte das Verkehrskonzept Großer Heuberg insgesamt überarbeiten und hofft, dass sich auf diese Weise Kompensationen für die Buskosten ergeben.
Der Gemeinderat Stetten und der Kreistag müssen noch über die Bereitstellung der Zuschüsse entscheiden. In Stetten war die Haushaltsberatung am gestrigen Dienstag bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. Der Kreistag wird das Thema am Montag, 18. Dezember, beraten.