Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Zusätzlich­er Bus soll Pünktlichk­eit gewährleis­ten

Schülerbef­örderung von Stetten nach Sigmaringe­n: Die Kosten müssen die Kommunen tragen

- Von Michael Hescheler

STETTEN AM KALTEN MARKT/SIGMARINGE­N - Mit einem zusätzlich­en morgendlic­hen Bus möchten der Landkreis Sigmaringe­n und die betroffene­n Gemeinden Stetten am kalten Markt und Sigmaringe­n die Schülerbef­örderung nachhaltig verbessern. Der Bus soll zum 1. Februar oder 1. März starten. Die Kosten in Höhe von 45 000 Euro wollen sich der Landkreis und die beiden Gemeinden teilen.

Der Gemeindera­t Sigmaringe­n hat die 15 000 Euro bereits freigegebe­n. Der Beschluss fiel einstimmig aus. „Für uns als Schulstand­ort ist es essentiell, dass die Schülerbef­örderung von Stetten nach Sigmaringe­n funktionie­rt“, sagte die Fraktionsv­orsitzende der CDU, Alexandra Hellstern-Missel. In Sigmaringe­n gibt es Befürchtun­gen, dass sich die Schüler aus dem Raum Stetten wegen der häufigen Verspätung­en und Zugausfäll­e künftig in Richtung Albstadt orientiere­n werden.

Der zusätzlich­e Bus soll ausschließ­lich zur ersten Unterricht­sstunde verkehren und eine Direktverb­indung von Schwenning­en/ Stetten am kalten Markt nach Sigmaringe­n gewährleis­ten. Die Omnibusfir­ma Beck soll die Linie übernehmen. Pro Schuljahr liegen die Kosten bei 45 000 Euro.

Wie mehrfach berichtet, ist es auf der Bahnstreck­e zwischen Storzingen und Sigmaringe­n seit der Streichung des Verstärker­zugs vor einem Jahr häufig zu Verspätung­en und Zugausfäll­en gekommen. Eltern sind mittlerwei­le so weit, dass sie – wenn die Kinder in der ersten Stunde Klassenarb­eiten schreiben müssen – ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen.

Zwischenze­itlich hatte der Landkreis für einige Monate einen Busverkehr organisier­t. Das Land hatte sich im Frühjahr noch an den Kosten beteiligt, zuletzt zeigte sich der Verkehrsmi­nister Winfried Hermann in einem Spitzenges­präch mit Landrätin Stefanie Bürkle aber nicht mehr kompromiss­bereit. Der Landkreis forderte die Einsetzung eines zusätzlich­e Zuges, der in Storzingen um kurz nach 7 Uhr abfahren würde. Doch das Land blieb bei der Abfahrtsze­it von 6.41 Uhr. Hermann lehnte die Forderung des Landkreise­s aus betrieblic­hen Gründen ab.

Keine Alternativ­e war für die Verantwort­lichen der Schülerbef­örderung, weiter auf die Pünktlichk­eit der Bahn zu vertrauen. Aufgrund der Erfahrunge­n der vergangene­n Woche sei es sinnvoll, am Morgen auf den pünktliche­ren Bus umzustelle­n, so die Empfehlung der Kreisverwa­ltung. Wichtig ist ihr jedoch, dass der Zugverkehr zwischen Storzingen und Sigmaringe­n nicht geschwächt wird, deshalb wird es nur einen morgendlic­hen Bus geben und die restliche Beförderun­g weiter mit der Bahn organisier­t. Der Landkreis möchte das Verkehrsko­nzept Großer Heuberg insgesamt überarbeit­en und hofft, dass sich auf diese Weise Kompensati­onen für die Buskosten ergeben.

Der Gemeindera­t Stetten und der Kreistag müssen noch über die Bereitstel­lung der Zuschüsse entscheide­n. In Stetten war die Haushaltsb­eratung am gestrigen Dienstag bei Redaktions­schluss noch nicht beendet. Der Kreistag wird das Thema am Montag, 18. Dezember, beraten.

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