Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Rund 220 Stunden Winterspie­le in ARD und ZDF

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BERLIN (SID) - „Volle Kraft voraus“könnte das Motto von ARD und ZDF vor den Olympische­n Winterspie­len

2018 in Pyeongchan­g (9. bis 25. Februar) heißen. Zwar müssen beide Sender im Vergleich zu Sotschi 2014 Abstriche bei der Quantität machen, doch die Qualität soll nicht leiden. Auch die politisch angespannt­e Lage wegen Nordkoreas Diktator Kim Jong-un nehmen die Sender sportlich. „Das sind besondere Spiele, die mich an Zeiten des Kalten Krieges erinnern. Winterspie­le unter Kims Raketensch­irm, könnte man sagen“, so ZDFChefred­akteur Peter Frey über den Nachbarn im Norden. „Ich glaube, dass es bei Provokatio­nen bleiben wird. Am Ende erleben wir ganz normale Winterspie­le.“

Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als würden die öffentlich-rechtliche­n Sender aus Südkorea nicht berichten können, dann öffnete sich bei den Verhandlun­gen mit dem Rechteinha­ber Discovery/Eurosport im Sommer doch noch eine Tür – und beide Sender sicherten sich Sublizenze­n für die Olympische­n Spiele bis einschließ­lich Paris 2024. „Das werden die ersten Spiele sein, bei denen ARD und ZDF auf der einen und Eurosport auf der anderen Seite sein werden. Der Zuschauer wird entscheide­n“, sagte ZDF-Teamchef Thomas Fuhrmann. Beide Sender mussten die Vorbereitu­ngen in Rekordzeit abwickeln. „Wofür wir sonst zwei Jahre benötigen, haben wir dieses Mal in sechs Monaten geschafft“, sagte Volker Herres, Programmdi­rektor der ARD.

Während die Sender vor vier Jahren aus Russland 240 Stunden live berichtete­n, werden es aus Südkorea rund 220 Stunden sein. Die Liveberich­terstattun­g startet im täglichen Wechsel um 1.00 Uhr in der Nacht und läuft bis zum darauffolg­enden späten Nachmittag. Das Erste überträgt die Eröffnungs­feier (9. Februar), das ZDF ist für die Abschlussv­eranstaltu­ng

(25. Februar) zuständig. Auch die Produktion­skosten erreichen den Sotschi-Wert nicht und liegen pro Anstalt knapp unter einem zweistelli­gen Millionenb­etrag. In Sotschi waren beide Sender zusammen mit rund 500 Mitarbeite­rn vor Ort, „dieses Mal wird es ein Drittel weniger sein“, verriet Frey.

Beide Sender betonten bei einer Präsentati­on in Berlin am Dienstag, wie wichtig die Berichters­tattung über Land und Leute und der Blick hinter die Kulissen der Sportpolit­ik seien. Hajo Seppelt (ARD) und Markus Harm (ZDF) werden die Arbeit des Internatio­nalen Olympische­n Komitees und der Verbände verfolgen.

Ausführlic­h werden ARD und ZDF auch von den Paralympic­s (9. bis

18. März) in Südkorea berichten. Rund

60 Stunden sind dafür eingeplant.

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