Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Stadt verlegt Leerrohre in Albgemeinden
Stadt Gammertingen will die Anbindung ans schnelle Internet auf der Alb zügig ausbauen
GAMMERTINGEN - Rund acht Kilometer Leerrohre werden für die drei Albgemeinden der Stadt Gammertingen zum Bruttopreis von 1,4 Millionen Euro verlegt. In der jüngsten Gemeinderatsitzung vergab das Gremium die Arbeiten einstimmig an die Firma Maier Bau aus Dettighofen. Im März soll Baubeginn sein, und bis Ende des Jahres soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Außerdem fasste das Gremium den Beschluss für den BSL-Ausbau im gesamten Stadtgebiet im Laufe der nächsten zehn Jahre
„Glasfaser in jedes Haus zu liefern, ist die Strategie, die wir angehen müssen“, sagte Bürgermeister Holger Jerg. Er und Ingenieur Gerhard Lutz ließen keinen Zweifel an der Notwendigkeit der Investitionen. Das Gremium sah es ebenso und befürwortete einstimmig die Vergabe der Tiefbauarbeiten zur Verlegung der entsprechenden Leerrohre in Harthausen, Feldhausen und Kettenacker als auch den weiteren Ausbau im gesamten Stadtgebiet.
Gerhard Lutz erläuterte, dass in einem ersten Bauabschnitt, beginnend vom Baugebiet Ziegelweg aus, die Leerrohre für die Albgemeinden entlang der Überlandstraßen verlegt worden seien. Mit dem zweiten Bauabschnitt wird nun die Verlegung weiterer acht Kilometer Leerrohre innerhalb der drei Ortschaften im Frühjahr 2018 begonnen. Zur Kostensituation sagte Lutz, dass die ursprüngliche Schätzung knapp eine Million Euro betrug, diese aber noch aus dem Jahr 2014 stamme. Daher habe das Büro die Anpassung um rund 20 Prozent nach oben korrigiert. Zusätzlich seien Mehrleistungen von rund 150 000 Euro für den FTTBAusbau (Fibre to the building, Glasfaser bis zum Gebäude) nötig.
Es gibt mehr Zuschüsse, als ursprünglich vorgesehen
Kämmerer Siegfried Hagg konnte hierzu die erfreuliche Nachricht vermelden, dass die eingeplanten Landeszuschüsse von 500 000 Euro aufgrund der Aufschlüsselung in zwei Projekte nun mit 800 000 Euro deutlich höher ausfallen. Für den Haushalt bedeute dies eine Nachfinanzierung der Mehrkosten. Für den privaten Anschlussnehmer wurde der Baukostenanteil auf 800 Euro festgelegt, was eher einem symbolischen Betrag entspricht, da die tatsächlichen Kosten weitaus höher sind. Bei den gewerblichen Kunden werde je nach Aufwand abgerechnet, der Anschluss könne mehrere Tausend Euro kosten.
Für das komplette Gammertinger Stadtgebiet ist die Investition auf 15 Millionen Euro beziffert, und der Eigenanteil beläuft sich auf drei Millionen Euro, erläuterte Finanzfachmann Hagg weiter. Somit wird ein jährlicher Haushaltsansatz von 300 000 Euro notwendig, ausgelegt auf zehn Jahre Ausbauzeit.
Manfred Schaller zeigte sich überzeugt, dass 50 MB Geschwindigkeit bald zu langsam sein werden, vor allem im gewerblichen Bereich. Darum sei der Ausbau unabdingbar. Es sei wichtig, dass die Stadt mitgehe und jetzt plane. „Am Beispiel Bronnen konnten wir sehen, dass wir zu lange gewartet haben.“Dieses Statement von Karl Endriß teilten alle Stadträte und fassten einen einstimmigen Beschluss.