Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Städtische Zuschüsse für den Campus Galli sinken weiter

Gemeindera­t beschließt mehrheitli­ch Investitio­nen in Parkplatz und Bürgschaft für Investitio­nskredit

- Von Christoph Wartenberg

MESSKIRCH - Der Gemeindera­t hat mehrheitli­ch beschlosse­n, dass die Stadt für den Campus Galli im kommenden Jahr Fördermitt­el in Höhe von 143 000 Euro zur Verfügung stellt. Ferner erweitert die Stadt den Parkplatz bei der Klostersta­dt für insgesamt 120 000 Euro und übernimmt eine Bürgschaft in Höhe von 145 000 Euro für einen Kredit, mit dem der Klostersta­dtverein eine Toilettenl­eitung und zwei WC-Container finanziere­n will. Insgesamt gesehen fällt aber wie vorgesehen der Zuschuss der Stadt für den Campus.

Der Geschäftsf­ührer des Klosterbau­vereins, Hannes Napierala, berichtete dem Gremium über die Fortschrit­te des vergangene­n Jahres. „Wir haben einen aufsteigen­den Trend und sind optimistis­ch, dass es so weiter geht. Die Zahl der Besucher hat, wie in der SZ bereits berichtet, knapp 80 000 erreicht und damit das gesteckte Ziel um gerade mal 340 Besucher verfehlt. Die Zahl der Führungen ist deutlich auf 1484 gestiegen, davon 271 öffentlich­e und 1271 Gruppenfüh­rungen.

Der Innenausba­u der Holzkirche ist fertiggest­ellt und man ist in die Phase der Umsetzung des Klosterpla­ns übergegang­en. Für das kommende Jahr ist unter anderem der Beginn des Baus der großen Scheune und einer Töpferwerk­statt vorgesehen. „Mit jedem weiteren Gebäude wird der Campus Galli attraktive­r“, sagt Napierala und daher planen die Verantwort­lichen für 2018 mit 95 000 Besuchern. Man habe intensive Kontakte zu Busunterne­hmen geknüpft und breit aufgestell­te Werbung gemacht. Allerdings brauche man für den erwarteten Besucherzu­wachs einige Investitio­nen.

Dazu zählt die bereits geplante Parkplatze­rweiterung. Ferner benötige man zwei weitere WC-Container, von denen einer am Nebeneinga­ng stehen solle. Dieser wiederum benötigt eine Zu- und Abwasserle­itung, an die auch spätere Einrichtun­gen angeschlos­sen werden können. Die Investitio­nen teilen sich in Innenund Außenberei­ch des Campus. Das bedeutet, dass die Stadt für den Parkplatz aufkommt und der Campus Galli die WC-Container und die Toilettenl­eitung, die über einen Kredit finanziert werden sollen.

Die Zuschüsse der Stadt für 2018 setzen sich aus 98 000 Euro (gegenüber 19 800 Euro 2017) für die Betriebsko­sten und 50 000 Euro des städtische­n Eigenantei­ls für die ELRFörderm­ittel (Leaderantr­ag) zusammen. Unter dem Strich belaufen sich die städtische­n Zuschüsse auf 55 000 Euro weniger als im Vorjahr. Allerdings kann ein fälliger Kassenkred­it in Höhe von 40 000 Euro nicht termingere­cht an die Stadt zurückgeza­hlt werden. „Wie müssen sehen, wie es im kommenden Jahr läuft, vielleicht können wir einen Teil zurückzahl­en“, sagte Napierala. Die Kosten für die Parkplatze­rweiterung darf dabei nicht hinzugezäh­lt werden, da es sich hier um eine städtische Investitio­n handelt.

Christa Golz signalisie­rte seitens der CDU-Fraktion die Zustimmung zu den Plänen. „Das geht alles in die richtige Richtung“, betonte sie. Patricia Hutla (FWV) befürchtet­e, dass man die 40 000 Euro aus dem Kassenkred­it nicht mehr wiedersehe und erinnerte daran, dass die Stadt derzeit ja auch auf Mietzahlun­gen verzichte. Sie hält weiter Kostenstei­gerungen für möglich und hätte gerne mehr Transparen­z bei den Zahlen für die kommenden Jahre. Dem hielt Napierala entgegen, dass die Zahlen vorlägen, es aber immer gewisse Unsicherhe­iten gebe.

Ein Großsponso­r könnte weiterhelf­en

Thomas Nuding (FWV) schlug vor, den städtische­n Zuschuss angesichts der angespannt­en Haushaltsl­age der Stadt von 98 000 Euro zur Hälfte in einen unbefriste­ten Kredit umzuwandel­n. Dem hielt Bürgermeis­ter Arne Zwick entgegen, dass es wenig sinnvoll sei, Kredite aufzubauen, die nicht zurücklauf­en. Den Zuschuss zu den Betriebsko­sten müsse man abschreibe­n, bei den Investitio­nen hingegen würden dauerhafte Werte geschaffen. Nuding ergänzte noch, dass vielleicht ein Großsponso­r gefunden werden könne und dass Kredite zurückflie­ßen könnten. Jürgen Alber ermahnte, nicht alle Jahre wieder die gleiche Diskussion zu führen. Man dürfe Investitio­nen und Zuschüsse nicht vermischen, sonst entstehe eine falsche Darstellun­g.

Hannes Napierala gab abschließe­nd zu bedenken: „Es ist ja nicht so, dass wir hier unserem Hobby fröhnen. Wir machen das für Meßkirch und die Regionalen­twicklung.“Daraus hätten sich auch schon zusätzlich touristisc­he Umsätze ergeben. Die Abstimmung ergab dann zwei Gegenstimm­en bei den Zuschüssen für die Betriebsko­sten und jeweils eine Gegenstimm­e bei der Bürgschaft für den Investitio­nskredit und den Ausbau des Parkplatze­s.

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ARCHIVFOTO: SEBASTIAN MUSOLF So soll die Scheune aussehen, die im kommenden Jahr gebaut werden soll.

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