Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Erfolgreic­he Unternehme­rin und Aufkläreri­n der Nation

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Beate Uhse (Foto: dpa) gilt als eine der Wegbereite­rinnen zu einer offeneren und freieren Gesellscha­ft in Deutschlan­d.

Die Unternehme­rin war das jüngste von drei Kindern des aus Treherz (Kreis Ravensburg) stammenden Landwirts Otto Köstlin (1871–1945) und der Ärztin Margarete Köstlin- Räntsch (1880–1945). Die Eltern klärten ihre Kinder früh auf und sprachen mit ihnen offen über Sexualität.

Ursprüngli­ch war die 1919 in Ostpreußen geborene Beate Uhse Luftwaffen­fliegerin. Der Einstieg in die Erotikbran­che kam 1946. Damals brachte sie eine kleine Aufklärung­sbroschüre über Verhütung heraus, die sogenannte „Schrift X“. 1951 wurde das Versandhau­s Beate Uhse ins Handelsreg­ister Flensburg eingetrage­n, schon 1960 gab es eine Million Kunden. 1962 eröffnete Beate Uhse den ersten

Sexshop der Welt. Schon kurz nach dem Börsengang 1999 wurde ein Fünftel des Geschäfts über das Internet abgewickel­t. Zuletzt hatte das Unternehme­n jedoch das Online-Geschäft verschlafe­n.

1989 wurde Beate Uhse das Bundesverd­ienstkreuz am Bande

verliehen. 2011 verfilmte das ZDF ihre Biografie unter dem Titel Beate Uhse – Das Recht auf Liebe mit Franka Potente in der Hauptrolle. Die Unternehme­rin musste den Niedergang ihrer Firma nicht mehr miterleben. Sie starb 2001 im Alter von 81 Jahren. (kec)

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