Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Platz für Kür und Pflicht im Neun-Millionen-Euro-Haushalt

Gemeinde Inzigkofen steht finanziell auf stabilen Füßen – Pro-Kopf-Verschuldu­ng ist verschwind­end gering

- Von Patrick Laabs

INZIGKOFEN - Die Gemeinde Inzigkofen steht zum Ende des Jahres finanziell gut da – sogar so gut, dass selbst Bürgermeis­ter Bernd Gombold und Kämmerer Gerald Balle davon überrascht worden sind. Noch vor wenigen Monaten nämlich waren beide davon ausgegange­n, dass die Gemeinde für das Jahr 2018 einen Kredit in Höhe von rund einer Million Euro würde aufnehmen müssen. „Sehr wahrschein­lich müssen wir jetzt gar keinen Kredit mehr aufnehmen“, sagte Balle mit einem verschmitz­ten Lächeln in der Jahresabsc­hlusssitzu­ng des Inzigkofer Gemeindera­ts am Donnerstag­abend. Er und Gombold seien das Haushaltsj­ahr 2017 zuletzt noch einmal Punkt für Punkt durchgegan­gen, und das Ergebnis sei immer besser geworden.

Die Gemeinde Inzigkofen werde das kommende Jahr 2018 voraussich­tlich mit einem Schuldenst­and von 70 000 Euro abschließe­n: „Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 30 Euro“, sagte Balle, und sorgte damit unter den Räten und den zahlreich erschienen­en Bürgern für ein zufriedene­s Schmunzeln. Bernd Gombold gab gleich den Mahner: „Das alles ist kein Grund, übermütig zu werden. Es ist ratsam, weiterhin diesen schwäbisch sparsamen Weg zu beschreite­n“, sagte er. Schließlic­h habe die Gemeinde auch für die nahe Zukunft vieles vor. Die „Schwäbisch­e Zeitung“liefert einen Überblick über wesentlich­e Punkte.

Glasfaser-Konzept: Jedes Haus ● in der Gemeinde Inzigkofen soll in 20 Jahren über einen Glasfasera­nschluss verfügen, sagte Gombold. Dafür werde in den kommenden zehn Jahren jeweils eine Rate in Höhe von 135 000 Euro in den Haushalt eingestell­t.

Im Zuge der Umsetzung der Seniorenko­nzeption ● werden für das kommende Jahr 50 000 Euro veranschla­gt. „Ob wir davon einen Kümmerer anstellen – oder es doch noch auf etwas anderes hinausläuf­t, werden wir sehen“, sagte Bernd Gombold.

Nicht nur das Wohnbaugeb­iet ● Reutäcker in Inzigkofen soll erschlosse­n worden, sondern auch die

Wohnbauent­wicklung in den Ortsteilen Vilsingen und Engelswies soll vorangebra­cht werden.

Um der wachsenden Zahl an ● Kleinkind- und Kindergart­enkindern Herr zu werden, wird in Inzigkofen eine neue Kinderbetr­euungsgrup­pe im Erdgeschos­s des Hauses der Vereine eingericht­et. Die Kosten dafür belaufen sich auf 100 000 Euro. 15 Kinder sollen hier Platz finden. Das Pfarrhaus Vilsingen wird ● umgebaut und saniert. Die Kosten dafür betragen eine Viertelmil­lion Euro, die Gemeinde erhofft sich rund 170 000 Euro Zuschüsse aus Mitteln des Landes, erklärte Kämmerer Balle.

Für Engelswies wird es Verbesseru­ngen ● auf dem Friedhof geben: So soll es neue Fenster in der Leichenhal­le geben und die Friedhofsm­auer wird saniert.

In den kommenden ein, zwei ● Jahren müssen sich Verwaltung und Gemeinderä­te mit der Zukunft der Abwasserbe­seitigung befassen, sprich mit der Zukunft der Vilsinger

Kläranlage. Die Frage wird sein, ob in die eigene Anlage noch einmal kräftig investiert wird oder ob der Anschluss an Sigmaringe­n gesucht wird. „Sobald von der Stadt Sigmaringe­n konkrete Aussagen vorliegen, was unsere Eintrittsk­osten sind, können wir rechnen und planen“, sagte Gombold.

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FOTO: ULI DECK/DPA Ein Leerrohrbü­ndel mit Glasfaserk­abeln: Auch die Gemeinde Inzigkofen will ihren Bürgern optimale Voraussetz­ungen schaffen.

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