Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Platz für Kür und Pflicht im Neun-Millionen-Euro-Haushalt
Gemeinde Inzigkofen steht finanziell auf stabilen Füßen – Pro-Kopf-Verschuldung ist verschwindend gering
INZIGKOFEN - Die Gemeinde Inzigkofen steht zum Ende des Jahres finanziell gut da – sogar so gut, dass selbst Bürgermeister Bernd Gombold und Kämmerer Gerald Balle davon überrascht worden sind. Noch vor wenigen Monaten nämlich waren beide davon ausgegangen, dass die Gemeinde für das Jahr 2018 einen Kredit in Höhe von rund einer Million Euro würde aufnehmen müssen. „Sehr wahrscheinlich müssen wir jetzt gar keinen Kredit mehr aufnehmen“, sagte Balle mit einem verschmitzten Lächeln in der Jahresabschlusssitzung des Inzigkofer Gemeinderats am Donnerstagabend. Er und Gombold seien das Haushaltsjahr 2017 zuletzt noch einmal Punkt für Punkt durchgegangen, und das Ergebnis sei immer besser geworden.
Die Gemeinde Inzigkofen werde das kommende Jahr 2018 voraussichtlich mit einem Schuldenstand von 70 000 Euro abschließen: „Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 30 Euro“, sagte Balle, und sorgte damit unter den Räten und den zahlreich erschienenen Bürgern für ein zufriedenes Schmunzeln. Bernd Gombold gab gleich den Mahner: „Das alles ist kein Grund, übermütig zu werden. Es ist ratsam, weiterhin diesen schwäbisch sparsamen Weg zu beschreiten“, sagte er. Schließlich habe die Gemeinde auch für die nahe Zukunft vieles vor. Die „Schwäbische Zeitung“liefert einen Überblick über wesentliche Punkte.
Glasfaser-Konzept: Jedes Haus ● in der Gemeinde Inzigkofen soll in 20 Jahren über einen Glasfaseranschluss verfügen, sagte Gombold. Dafür werde in den kommenden zehn Jahren jeweils eine Rate in Höhe von 135 000 Euro in den Haushalt eingestellt.
Im Zuge der Umsetzung der Seniorenkonzeption ● werden für das kommende Jahr 50 000 Euro veranschlagt. „Ob wir davon einen Kümmerer anstellen – oder es doch noch auf etwas anderes hinausläuft, werden wir sehen“, sagte Bernd Gombold.
Nicht nur das Wohnbaugebiet ● Reutäcker in Inzigkofen soll erschlossen worden, sondern auch die
Wohnbauentwicklung in den Ortsteilen Vilsingen und Engelswies soll vorangebracht werden.
Um der wachsenden Zahl an ● Kleinkind- und Kindergartenkindern Herr zu werden, wird in Inzigkofen eine neue Kinderbetreuungsgruppe im Erdgeschoss des Hauses der Vereine eingerichtet. Die Kosten dafür belaufen sich auf 100 000 Euro. 15 Kinder sollen hier Platz finden. Das Pfarrhaus Vilsingen wird ● umgebaut und saniert. Die Kosten dafür betragen eine Viertelmillion Euro, die Gemeinde erhofft sich rund 170 000 Euro Zuschüsse aus Mitteln des Landes, erklärte Kämmerer Balle.
Für Engelswies wird es Verbesserungen ● auf dem Friedhof geben: So soll es neue Fenster in der Leichenhalle geben und die Friedhofsmauer wird saniert.
In den kommenden ein, zwei ● Jahren müssen sich Verwaltung und Gemeinderäte mit der Zukunft der Abwasserbeseitigung befassen, sprich mit der Zukunft der Vilsinger
Kläranlage. Die Frage wird sein, ob in die eigene Anlage noch einmal kräftig investiert wird oder ob der Anschluss an Sigmaringen gesucht wird. „Sobald von der Stadt Sigmaringen konkrete Aussagen vorliegen, was unsere Eintrittskosten sind, können wir rechnen und planen“, sagte Gombold.