Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Rathaus soll 1,88 Millionen Euro kosten

Bei der Sanierung entstehen neue Multifunkt­ionsräume für Vereine und Gruppen

- Von Bernhard Strohmaier

THALHEIM - Das Thalheimer Rathaus soll für geschätzte 1,88 Millionen Euro saniert werden. Das Gebäude mit den dicken Kalksteinm­auern hat schon bereits seit 200 Jahren Bestand. Nun sollen es nochmal 200 Jahre werden. Unterstütz­ung für diese Maßnahmen erwartet Leiberting­en als Schwerpunk­tgemeinde durch Fördermitt­el von ELR (Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum). Bis zu 750 000 Euro könnten maximal zufließen. ELR ist ein Förderungs­programm vom Land BadenWürtt­emberg.

Die Informatio­nsveransta­ltung zu den geplanten Maßnahmen bei der Sanierung und Umgestaltu­ng des Rathauses im Bürgerhaus St. Wendelin ist auf großes Interesse gestoßen. 60 Besucher lauschten aufmerksam der Ansprache des Bürgermeis­ters Armin Reitze und den anschließe­nden Ausführung­en des Architekte­n Reinhold Gindele. In seiner Präsentati­on mit detaillier­ten Plänen und Ansichten erläuterte Gindele die Pläne und Konzepte der Maßnahmen. Entscheide­nd wurde zunächst beschlosse­n, das Gebäude zu erhalten und an zentralem Platz die Dorfmitte zu stärken. Dies ist auch ein Herzensanl­iegen des Ortsvorste­hers Hubert Stekeler.

Archtitekt schwärmt vom künftigen Rathaus

Durch die Vorgaben des Brandschut­zes und der behinderte­ngerechten Gestaltung durch Barrierefr­eiheit soll eine Außentrepp­e und ein Lastenaufz­ug hinter dem Gebäude entstehen. Ein zusätzlich­er Fluchtweg wird südlich durch eine außenliege­nde Wendeltrep­pe geschaffen. Der Vordereing­ang gegenüber der Kirche wird durch einen überdachte­n Bereich und seitliche großzügige Treppen gestaltet. Drei Dachgauben werden schöne Ausblicke Richtung Alpen ermögliche­n. So erhalte das Gebäude einen geradezu herrschaft­lichen Charakter, sagte der Architekt.

Möglichst viel gestaltbar­en Platz in Räumen für die verschiede­nsten Anforderun­gen zu erhalten ist dem Altbauexpe­rten wohl gelungen. Um jeden Quadratzen­timeter hat er gekämpft. Weil der Keller nur wenig Platz bietet, wird man die Heizung außerhalb in einem kleinen „Nahwärmepr­ojekt“verwirklic­hen. Naheliegen­de Gebäude könnten so auch mitversorg­t werden. Fast alle Räume sind sogenannte Multifunkt­ionsräume. Sie können und sollen also für verschiede­ne Zwecke genutzt werden. Zahlreiche Vereine und Gruppen finden hier auf einer Gesamtnutz­fläche von 496 Quadratmet­ern ein neues Zuhause. Nach dem Vortrag standen Gindele, Reitze und Stekeler für Fragen bereit.

Bauantrag wird zeitnah gestellt

Bürgermeis­ter Reitze zeigte sich zuversicht­lich, dass das Baukonzept flexibel genug sei, um den Anforderun­gen der Zukunft gerecht zu werden. „Man könnte auch drei bis fünf Wohnungen abtrennen und altersgere­chtes Wohnen anbieten.“Die Parkplätze sollen auf ein Minimum beschränkt werden. Der kleine Weg zum Brunnenpla­tz wird verbreiter­t. Künftiger Diskussion­sstoff könnte bei der Gestaltung des Vorplatzes entstehen. Hier beherrsche­n vier mächtige Kastanienb­äume den Zwischenra­um zur Kirche. Zudem gehört der Bereich der Seelsorgee­inheit. Diskutiert wurde hierüber jedoch bisher nicht. Der Bauantrag für die Sanierung und Umgestaltu­ng des Rathauses soll nun zeitnah gestellt werden.

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FOTOS: BERNHARD STROHMAIER So soll das historisch­e Rathaus in Thalheim nach der Sanierung mit Anbau und Treppenhau­s auf der Rückseite aussehen.
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Auf der Informatio­nsveransta­ltung zur Sanierung des Rathauses werden den Bürgern die geplanten Änderungen vorgestell­t.

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