Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Rathaus soll 1,88 Millionen Euro kosten
Bei der Sanierung entstehen neue Multifunktionsräume für Vereine und Gruppen
THALHEIM - Das Thalheimer Rathaus soll für geschätzte 1,88 Millionen Euro saniert werden. Das Gebäude mit den dicken Kalksteinmauern hat schon bereits seit 200 Jahren Bestand. Nun sollen es nochmal 200 Jahre werden. Unterstützung für diese Maßnahmen erwartet Leibertingen als Schwerpunktgemeinde durch Fördermittel von ELR (Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum). Bis zu 750 000 Euro könnten maximal zufließen. ELR ist ein Förderungsprogramm vom Land BadenWürttemberg.
Die Informationsveranstaltung zu den geplanten Maßnahmen bei der Sanierung und Umgestaltung des Rathauses im Bürgerhaus St. Wendelin ist auf großes Interesse gestoßen. 60 Besucher lauschten aufmerksam der Ansprache des Bürgermeisters Armin Reitze und den anschließenden Ausführungen des Architekten Reinhold Gindele. In seiner Präsentation mit detaillierten Plänen und Ansichten erläuterte Gindele die Pläne und Konzepte der Maßnahmen. Entscheidend wurde zunächst beschlossen, das Gebäude zu erhalten und an zentralem Platz die Dorfmitte zu stärken. Dies ist auch ein Herzensanliegen des Ortsvorstehers Hubert Stekeler.
Archtitekt schwärmt vom künftigen Rathaus
Durch die Vorgaben des Brandschutzes und der behindertengerechten Gestaltung durch Barrierefreiheit soll eine Außentreppe und ein Lastenaufzug hinter dem Gebäude entstehen. Ein zusätzlicher Fluchtweg wird südlich durch eine außenliegende Wendeltreppe geschaffen. Der Vordereingang gegenüber der Kirche wird durch einen überdachten Bereich und seitliche großzügige Treppen gestaltet. Drei Dachgauben werden schöne Ausblicke Richtung Alpen ermöglichen. So erhalte das Gebäude einen geradezu herrschaftlichen Charakter, sagte der Architekt.
Möglichst viel gestaltbaren Platz in Räumen für die verschiedensten Anforderungen zu erhalten ist dem Altbauexperten wohl gelungen. Um jeden Quadratzentimeter hat er gekämpft. Weil der Keller nur wenig Platz bietet, wird man die Heizung außerhalb in einem kleinen „Nahwärmeprojekt“verwirklichen. Naheliegende Gebäude könnten so auch mitversorgt werden. Fast alle Räume sind sogenannte Multifunktionsräume. Sie können und sollen also für verschiedene Zwecke genutzt werden. Zahlreiche Vereine und Gruppen finden hier auf einer Gesamtnutzfläche von 496 Quadratmetern ein neues Zuhause. Nach dem Vortrag standen Gindele, Reitze und Stekeler für Fragen bereit.
Bauantrag wird zeitnah gestellt
Bürgermeister Reitze zeigte sich zuversichtlich, dass das Baukonzept flexibel genug sei, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. „Man könnte auch drei bis fünf Wohnungen abtrennen und altersgerechtes Wohnen anbieten.“Die Parkplätze sollen auf ein Minimum beschränkt werden. Der kleine Weg zum Brunnenplatz wird verbreitert. Künftiger Diskussionsstoff könnte bei der Gestaltung des Vorplatzes entstehen. Hier beherrschen vier mächtige Kastanienbäume den Zwischenraum zur Kirche. Zudem gehört der Bereich der Seelsorgeeinheit. Diskutiert wurde hierüber jedoch bisher nicht. Der Bauantrag für die Sanierung und Umgestaltung des Rathauses soll nun zeitnah gestellt werden.