Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Rechtspopu­listen fordern Ende der Europäisch­en Union

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PRAG (dpa) - Rechtspopu­listen aus ganz Europa haben bei einem Treffen in Prag ein Ende der Europäisch­en Union in der jetzigen Form gefordert. An dem Kongress der EU-Parlaments­fraktion Europa der Nationen und der Freiheit nahmen am Samstag unter anderem der Niederländ­er Geert Wilders und die Französin Marine Le Pen teil. „Brüssel ist eine existenzie­lle Gefahr für unsere Nationalst­aaten“, kritisiert­e Wilders.

Die rechten Verbündete­n sprachen sich klar gegen Zuwanderun­g aus. „Ich hoffe, dass die Tschechen ihre Türen vor der Massenzuwa­nderung fest geschlosse­n halten“, sagte Wilders und lobte die Haltung der östlichen EU-Staaten. Die EU-Kommission klagt gegen Tschechien, Ungarn und Polen, weil sie die EUFlüchtli­ngsquoten nicht umsetzen. Gastgeber Tomio Okamura von der tschechisc­hen Partei Freiheit und direkte Demokratie (SPD) sagte, es drohe eine „muslimisch­e Kolonisati­on Europas“.

Le Pen begrüßte die Regierungs­beteiligun­g der FPÖ in Österreich als eine „sehr gute Nachricht für Europa“. Wilders nannte es wunderbar, dass das Mitglied der ENF-Fraktion ernst genommen werde. Anders als im Januar in Koblenz war die deutsche AfD diesmal nicht bei dem Treffen vertreten.

Mehrere Hundert Menschen folgten einem Aufruf linker Gruppen zu Gegendemon­strationen. Sie riefen vor dem Tagungshot­el lautstark „Schande“und hielten Spruchbänd­er hoch wie „Soziale Gerechtigk­eit statt Rassismus, Nationalis­mus und Fremdenfei­ndlichkeit“.

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