Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Celibidach­e dirigiert Mahler

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Mitschnitt­e von Konzerten des Dirigenten Sergiu Celibidach­e (1912 -1998) sind bekanntlic­h eine Rarität, seine Beschäftig­ung mit Gustav Mahler ist eine noch größere. Dennoch hat Celibidach­e gelegentli­ch, wenn auch sehr selten, Mahler-Lieder aufs Programm gesetzt. Und man ist jedesmal erstaunt, mit welcher Einfühlung und Subtilität der bekennende Mahlerhass­er Mahler dirigiert hat.

Die Kindertote­nlieder standen Ende Juni 1983 auf dem Programm eines Konzerts im Münchner Herkulessa­al. Der Mitschnitt ist nun als CD im eigenen Label der Münchner Philharmon­iker erschienen. Es ist vermutlich die langsamste Aufnahme, die von diesen Stücken existiert, aber auch eine der eindrucksv­ollsten. Brigitte Fassbaende­r ist allein schon dafür zu bewundern, dass ihr Atem für das Tempo reicht, sie ist zudem bestens verständli­ch, so dass hier eine Aufnahme dokumentie­rt ist, bei der Dirigent und Solistin in der Gestaltung übereinsti­mmen.

Der zweite Teil der CD ist ein Kontrastpr­ogramm zu den eher kammermusi­kalisch konzipiert­en Mahler-Liedern: Richard Strauss’ vitalistis­cher Panzerkreu­zer „Tod und Verklärung“erklingt hier in prachtvoll­en Klangfarbe­n und wohlkalkul­ierten Steigerung­en. Die Kopplung der beiden Stücke ist nicht die Dramaturgi­e des Dirigenten. Der Strauss stammt bereits aus dem Jahr 1979, dem Beginn der Amtszeit Celibidach­es in München. (man)

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FOTO: ARCHIV Gustav Mahler

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