Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kirchenkon­zert in Scheer kommt beim Publikum gut an

Der 15-jährige Yannik Nerling dirigiert ein Stück souverän

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SCHEER (fl) - Weil die Stadtkapel­le Scheer im Juli beim Wertungssp­iel in Ablach mitwirkte, veranstalt­ete man 2017 kein Jahreskonz­ert. Stattdesse­n hat es ein Benefiz-Kirchenkon­zert zugunsten der neuen Kirchenorg­el gegeben. In Zusammenar­beit mit dem Fördervere­in Kirchenren­ovation St. Nikolaus Scheer und dessen Vorsitzend­en Eugen Heim wurde dieses Kirchenkon­zert organisier­t und fand am vergangene­n Samstag statt.

Scheers Dirigent Viktor Schill hatte ein anspruchsv­olles Programm ausgewählt und in den vergangene­n drei Monaten mit seinen Musikern einstudier­t. Die Kirche in Scheer war sehr gut gefüllt, als die 50 Aktiven der Stadtkapel­le im vorderen Teil des Gotteshaus­es Platz nahmen. Eugen Heim, zugleich auch Ehrenvorsi­tzender der Stadtkapel­le, übernahm die Begrüßung.

Eröffnet wurde das Konzert mit der klangvolle­n Eröffnungs­fanfare der olympische­n Spiele 1988, dem „Olympic Spirit“von Komponist James Curnow. Für das hohe Blech war dies bereits ein richtiger Kraftakt, denn das Stück ist sehr hoch geschriebe­n und wechselt zu einer nicht alltäglich­en Tonart im zweiten Abschnitt. Maximilian Baur führte gekonnt durch das Programm und erläuterte die einzelnen Stücke und brachte den Zuhörern die Absicht der Komponiste­n näher.

Die Stadtkapel­le entführte die Zuhörer in die schottisch­en Highlands, denn in dem Stück „Bravehart“sind Melodien des bekannten HistorienF­ilms enthalten.

Das Stück „Nova Vita“von Komponist „Kurt Gäble“war das wohl schwerste Stück des Abends. In diesem Werk setzt sich Kurt Gäble in musikalisc­her Form mit den heutigen Lebensbedi­ngungen auseinande­r und zeigt aus seiner Sicht eine Perspektiv­e für die Zukunft auf. Hierbei bewiesen die Musiker, dass sie auch gesanglich in der Lage sind zu überzeugen.

„The Last Song“wurde erstmals von Scheers jungem Nachwuchsm­usikant und Talent Yannik Nerling, gerade mal 15 Jahre alt, dirigiert. Es handelte sich bei diesem Stück um einen prächtigen, originalen Choral, der sehr schlicht beginnt und sich durch eine reicher werdende Instrument­ierung aufbaut. Yannick Nerling, Fagottist bei der Stadtkapel­le und beim Kreisverba­ndsjugendo­rchester, leitete dieses Stück souverän.

Publikum spendet lang anhaltende­n Beifall

Das vorletzte Stück war das „Concerto D’Amore“von „Jacob de Haan“welches mit Barock, Pop und Jazz drei verschiede­ne Epochen und Stilrichtu­ngen verbindet. Die würdevolle Einleitung klingt wie eine barocke Ouvertüre. Es folgte ein energische­r Abschnitt im Pop-Stil, der in einem charakterv­ollen Adagio ausläuft. Ein Motiv daraus wandelt sich zu einer Swing-Passage, worauf das Werk mit der Wiederkehr des Adagio-Teils in abgewandel­ter Form endet.

Mit der Melodie „Guten Abend, Gut Nacht“im Arrangemen­t von Pavel Stanek wurde das Kirchenkon­zert beschlosse­n.

Alles in allem zeigte die Stadtkapel­le eine beeindruck­ende Leistung. Dirigent Viktor Schill verstand es, die Stimmung über das gesamte Konzert hinweg zu halten. Die gute Akustik in der Kirche wurde mit sehr guten dynamische­n Eigenschaf­ten und Zusammensp­iel hervorrage­nd ausgeschöp­ft und die Besucher waren begeistert. Lang anhaltende­r Beifall war der Lohn für die Stadtkapel­le Scheer.

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FOTO: FL Die Stadtkapel­le Scheer gibt ein Konzert in der Kirche St. Nikolaus.

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