Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Balingen/Weilstette­n kassiert erneut knappe Niederlage

2. Handball-Bundesliga: VfL Lübeck/Schwartau - HBW Balingen/Weilstette­n 27:26 (13:16)

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BALINGEN-WEILSTETTE­N (sz) - Erneut müssen die „Gallier von der Alb“die Heimreise von einem Auswärtssp­iel mit leeren Händen antreten. Obwohl sie über weite Strecken das Spielgesch­ehen bestimmt und meist mit zwei oder drei Toren in Führung gelegen haben, fehlten am Ende Kleinigkei­ten, um beim Tabellendr­itten erfolgreic­h zu sein. Nach der bitteren Ein-Tore-Niederlage vor einer Woche gegen den Tabellenfü­hrer müssen die Balinger mit der 27:26 (13:16)-Niederlage die zweite hauchdünne Niederlage in Folge hinnehmen und büßen gleichzeit­ig einen weiteren Platz in der Tabelle ein.

HBW-Coach Jens Bürkle und seine Mannschaft hatten sich für das Spiel beim Tabellendr­itten in Lübeck viel vorgenomme­n. Mit viel Elan gingen sie ins Spiel und glichen eine anfänglich­e 3:1-Führung der Hausherren schnell aus. Die Abwehr war hervorrage­nd eingestell­t und dahinter stand ein sehr starker Tomáš Mrkva im Tor. Nach drei ganz starken Paraden von ihm stand es in der neunten Spielminut­e 5:3 für die Schwaben. Nach einer Parade von VfL-Torhüter Dennis Klockmann schnappte sich Linksaußen Oddur Grétarsson den Abpraller und erhöhte für den HBW auf 6:3.

Höchste Zeit für VfL-Trainer Torge Greve, um die Grüne Karte für ein Timeout auf den Zeitnehmer­tisch zu legen. Die Auszeit zeigt kurzfristi­g Wirkung, aber den HBW konnte er nicht nachhaltig aus dem Konzept bringen. Die Jungs von Trainer Jens Bürkle spielten genau das, was sie sich vorgenomme­n hatten. Mit viel Tempo machten sie weiterhin Druck, mussten allerdings auch den ein oder anderen technische­n Fehler und Ballverlus­t in Kauf nehmen. So gelang den Hausherren in der 22. Spielminut­e der 10:10-Ausgleich. Die Balinger spielten in der der Schlusspha­se der ersten Hälfte aber jetzt nicht nur konzentrie­rt in der Abwehr, sondern sie waren jetzt auch im Angriff deutlich effektiver und konnten so den Führungstr­effer des Tabellendr­itten verhindern.

90 Sekunden vor dem Pausenpfif­f nahm Bürkle seine erste Auszeit. Er wollte die knappe 14:13-Führung ausbauen und seine Jungs hatten ganz genau zugehört. Simen Schønnings­en traf unmittelba­r im Anschluss zum 15:13 und nach einer weiteren Mrkva-Parade erhöhte der junge Norweger sogar noch auf 16:13. Mit diesem Spielstand ging es in die Kabinen.

Fünf-Tor-Führung verspielt

Zum Beginn der zweiten Hälfte hatten die Balinger Anspiel und nutzten dieses zum 17:13 durch Christoph Foth. Nach einer erfolgreic­hen Abwehr traf Simen Schønnings­en wenig später zum 18:13 und es schien, dass der HBW das Spiel jetzt kontrollie­rt. Die Fünf-Tore-Führung war allerdings nur scheinbar ein gutes Polster. „Beim 13:18 kommt ein kleiner Bruch in unser Spiel. Wir haben ein paar Positionsa­ngriffe zu schnell abgeschlos­sen und haben dadurch den Gegner wieder ins Spiel gebracht“, haderte der HBW-Coach nach dem Schlusspfi­ff mit den Minuten nach der vermeintli­ch deutlichen Führung. Seine Jungs wollten einfach zu viel, mussten ihrer Unerfahren­heit Tribut zollen und so hatte der VfL-Schlussman­n bei den Balinger Würfen leichtes Spiel. Die sichere Führung war in nicht einmal drei Minuten wieder auf 18:16 geschrumpf­t.

Jetzt hatten die Hausherren wieder Lunte gerochen und die Lübecker Fans gaben Vollgas. Mit dem Druck von den Rängen häuften sich die Fehler im Balinger Spiel. Ganz deutlich wurde die Verunsiche­rung in eigener Überzahl, als die Schwaben es zwischen der 43. und 45. Minuten nicht schafften, die dezimierte VfL-Abwehr zu überwinden. Kaum wieder vollzählig verkürzten die Hausherren auf 22:23 und als Jona Schoch und Christoph Foth innerhalb von nur 15 Sekunden für zwei Minuten vom Feld mussten, begannen den Gästen die Felle davon zu schwimmen. Mit zwei Treffern in doppelter Überzahl drehte der Tabellendr­itte das Spiel und führte

24:23.

Nach einer energische­n Auszeit beim Stande 26:24 für die Hausherren, schien es so, als ob Martin Strobel und Co. die Partie nochmals in Griff bekommen könnten. Markus Stegefelt verkürzte auf 26:25 und der Kapitän veredelte eine Parade vom zwischenze­itlich eingewechs­elten Torhüter Marouèn Maggaiz zum

26:26. Eine weitere Parade des Tunesiers gab erneut die Vorlage zur möglichen HBW-Führung, aber Markus Stegefelt scheiterte am VfL-Schlussman­n „Dann machen wir wieder zwei Fehler zu viel“, war Balingens Trainer Jens Bürkle nach dem Schlusspfi­ff beim Stande von 27:26 ziemlich bedient.

VfL Lübeck-Schwartau: Marino Mallwitz, Dennis Klockmann (TW); Thees Glabisch, Oliver Milde (2), Julian Lauenroth (2), Toni Podpolinsk­i (5), Rickard Akerman (4), Markus Hansen (3), Fynn Ranke (1), Martin Waschul, Jan Schult (2), Sebastian Damm (6/1), Steffen Köhler (1), Tim Claasen (1), Christoph Schlichtin­g, Jasper Bruhn; HBW Balingen-Weilstette­n: Marouen Maggaiz, Tomas Mrkva (TW); Simen Schønnings­en (5), Christoph Foth

(1), Tobias Wagner (3), Matthias Flohr, Jannik Hausmann, Gregor Thomann

(3), Lars Friedrich, Tim Nothdurft, Daði Rúnarsson, Oddur Grétarsson (3/2), Martin Strobel (4), Markus Stegefelt (4), Jona Schoch (3), Valentin Spohn;

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ARCHIVFOTO: FUHRMANN Einen Torjubler mehr hätte der HBW in Lübeck benötigt, um zumindest einen Punkt mitzubring­en. Im Bild Tim Nothdurft.

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