Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mangel an Tageslicht macht müde und antriebslos
Experten raten bei trüber Stimmung zu Bewegung im Freien und Kuscheleinheiten
LEIPZIG (AFP) - Grauer Himmel, kurze Tage: Die dunkle Jahreszeit drückt vielen Menschen aufs Gemüt. Solange es sich nicht um eine echte Depression handelt, gibt es einige Rezepte gegen den Winterblues. Antworten auf zentrale Fragen:
Warum schlägt die kalte Jahreszeit aufs Gemüt?
Der Hauptgrund für den Trübsinn ist der Mangel an Tageslicht. Das hemmt die Produktion des Muntermacherhormons Serotonin. Gleichzeitig schüttet der Körper bei Lichtmangel zu viel von dem Schlafhormon Melatonin aus – Müdigkeit und Antriebslosigkeit sind die Folge.
Was hilft gegen den Winterblues?
Sport und Bewegung an der frischen Luft bringen die Serotoninproduktion und den Kreislauf in Schwung. Selbst bei grauem, bewölktem Himmel ist das natürliche Tageslicht noch drei- bis viermal so stark wie die Zimmerbeleuchtung. Möglichst eine halbe Stunde sollte nach dem Rat von Experten deshalb jeder täglich nach draußen gehen. Bei einem stark empfundenen Winterblues kann eventuell auch eine Lichttherapie mit extrem hellen Lampen helfen.
Hilft körperliche Nähe?
Forscher empfehlen auch Kuscheleinheiten. Schon eine zehnminütige Massage pro Tag könne die Stimmung aufhellen. Dazu braucht es keinen professionellen Masseur. Durch die Berührungsreize werden bestimmte Hormone und Neurotransmitter im Gehirn gebildet und ausgeschüttet, die sich dann positiv auf den körperlichen Zustand auswirken.
Worauf sollte bei der Ernährung geachtet werden?
Ananas, Bananen, Weintrauben, Schokolade und Fisch fördern die Ausschüttung von Serotonin. Das in Seefisch enthaltene Jod regt außerdem die Schilddrüsenfunktion an und bringt den Stoffwechsel der Zellen in Gang.