Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Schulstraße könnte dauerhaft zur Einbahnstraße werden
Debatte im Gemeinderat Hohentengen - Bürgermeister Rainer zieht die Abstimmung über das Thema wieder zurück
HOHENTENGEN (ck) - Die Schulstraße in Hohentengen könnte dauerhaft zur Einbahnstraße werden. Diesen Vorschlag hat Bürgermeister Peter Rainer in der jüngsten Gemeinderatssitzung unterbreitet. Eigentlich wollte er direkt darüber abstimmen lassen, obwohl der Punkt nicht auf der Tagesordnung stand, – doch im Gemeinderat regte sich Unmut und so stellte Rainer die Abstimmung wieder zurück.
Die Schulstraße ist in schlechtem Zustand und muss saniert werden. Nicht nur der Belag, auch bei den Wasser- und Kanalleitungen gibt es laut der Gemeindeverwaltung Probleme. Die Kosten bezifferte Franz Knab vom Ingenieurbüro Schwörer auf rund 587 000 Euro.
Nachdem Knab die Planungen im Gemeinderat vorgestellt hatte, sprach Bürgermeister Rainer eine andere Sache an, die nicht auf der Tagesordnung stand: Die Umwandlung der Schulstraße zur Einbahnstraße in Richtung Josef-Kurth-Straße, sodass sie also nur noch von der Steige aus befahrbar wäre – momentan ist dies wegen der Schul-Bauarbeiten übrigens auch so.
Anwohner sind geteilter Meinung
„Die Anwohner sind nicht alle ganz begeistert davon“, räumte Bürgermeister Rainer ein, nachdem er seinen Vorschlag unterbreitet hatte. Karl-Josef Reck (CDU) meldete sich zu Wort, er hatte dabei besonders die Parkplätze am Gebäude Alte Schule im Sinn – wer dort parkt, könne dann ja nicht mehr auf die Steige zurückfahren. Reck schlug vor, deshalb ein Einbahnstraßenschild entsprechend versetzt aufzustellen, damit die Parkenden an der Alten Schule doch auf die Steige zurück fahren dürfen, sprich dass die Einbahnstraßenregelung erst etwas weiter nach hinten versetzt greift.
„Ich glaube, dass das schwierig ist“, war Rainer skeptisch. Udo Gebhart (CDU) hielt nichts davon: Entweder man mache eine komplette Einbahnstraße in der Schulstraße oder gar nicht. Doch nicht jeder im Gemeinderat hielt eine Einbahnstraßenregelung überhaupt für sinnvoll. „Ich bin dagegen“, sagte Karl Johannes Deppler (CDU). Er wurde deutlich: „Ich finde es auch komplett überflüssig, dass wir uns darüber überhaupt unterhalten“, sagte er mit etwas erhobener Stimme. Auch Peter Schlegel (CDU) war skeptisch: „Das hat jetzt 50 Jahre funktioniert“, sagte er und meinte damit, dass es bisher keine Einbahnstraßenregelung an dieser Stelle gab.
Karl-Josef Reck sah nicht ein, warum der Gemeinderat über das Thema jetzt abstimmen müsse. „Warum müssen wir es heute denn unbedingt festnageln?“, fragte er etwas aufgebracht. Als auch Peter Löffler (CDU) kritisch feststellte, der Vorschlag mit der Einbahnstraßenregelung stehe ja nicht auf der Tagesordnung, lenkte Bürgermeister Rainer ein: Er stelle die Abstimmung zurück, sagte er. Es wurde also noch keine Entscheidung getroffen, ob solch eine Regelung dauerhaft in der Schulstraße eingeführt werden soll.