Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Alte Mühle will mit Schwimmbad punkten

Landhotel in Ostrach-Waldbeuren stärkt Wellnessbe­reich – Pfarrer Huber segnet Anbau

- Von Barbara Baur

WALDBEUREN - Das Landhotel Alte Mühle hat ein neues Angebot: Es bietet seinen Gästen nun auch ein Schwimmbad. Pfarrer Meinrad Huber hat dem neuen Anbau, in dem sich auch zusätzlich­e Saunen, Ruhebereic­he und ein Dampfbad befinden, bei der offizielle­n Eröffnung seinen Segen gegeben.

Die Inhaber der Alten Mühle, Sascha und Kristina Krämer, wollen mit dem Anbau ihr bisheriges Wellnessan­gebot stärken und für ihre Gäste ein zusätzlich­es Urlaubserl­ebnis schaffen. „Die Tendenz, Urlaub in Deutschlan­d zu machen, ist stark gestiegen“, sagt Sascha Krämer. Die Gäste erwarten dann ein großes Angebot an möglichen Aktivitäte­n. „Im Sommer gibt es in unserer Region viele Ausflugszi­ele, aber zwischen dem Herbst und dem Frühjahr sind die Möglichkei­ten begrenzter“, sagt er. Wer einen Urlaub plane, achte auf die Ausstattun­g des Hotels.

Er hat die Erfahrung gemacht, dass viele Gäste sich die Hotels im Internet anschauen und darauf achten, wie sie ausgestatt­et sind. Ein Schwimmbad sei dann ein Pluspunkt.

Pfarrer Meinrad Huber freute sich, dass er eingeladen wurde, den neuen Anbau mit Wellnessbe­reich und Schwimmbec­ken zu segnen. Ein Hotel wie die Alte Mühle sei ein Ort, den Menschen aufsuchen, um Ruhe und Abstand zu gewinnen und sich eine Auszeit vom alltäglich­en Stress zu nehmen. „Es braucht diese Orte, damit wir uns wiederaufb­auen und regenerier­en können“, sagte er. Das sei vergleichb­ar mit der Kirche, die ihren Gläubigen auch Kraft schenken wolle, um gestärkt in den Alltag zurückkehr­en zu können. Den Segen solle der Anbau auch für die Menschen bekommen, die dort Entspannun­g suchen. Pfarrer Huber überreicht­e die Schale mit dem Weihwasser Kristina und Sascha Krämer. „Sie müssen jetzt mit dem Weihwasser spritzen“, sagte er zu ihnen.

Nachdem das Ehepaar, gefolgt von zahlreiche­n geladenen Gästen, weihwasser­spritzend durch die Räume gegangen war, bedankte sich Sascha Krämer bei Pfarrer Huber, den Planern und den Bauarbeite­rn. Sein Dank galt auch den Nachbarn. „Sie haben nicht nur den Baustellen­verkehr und Lärm geduldet, sondern auch bei vielen verschiede­nen Arbeiten mitgeholfe­n“, sagte er. Erste Überlegung­en, das Schwimmbad zu bauen, habe es 2013 gegeben. „Nach den ersten Planungen und vor allem den Kostenschä­tzungen sind wir erschrocke­n und haben die Idee schnell wieder verworfen“, sagte der Hotelier. „Aber Gäste haben uns immer wieder auf die Sprünge gebracht.“Ein Jahr später seien die Planungen konkreter geworden.

Mühlebach wird verlegt

Bevor das Vorhaben umgesetzt werden konnte, musste der Bebauungsp­lan geändert und das Bett des Mühlebachs verlegt werden. Weil das Grundstück der Alten Mühle in einem Vogelschut­zgebiet am Rand des Pfrunger-Burgweiler Rieds liegt, waren in das Planungs- und Genehmigun­gsverfahre­n das Landratsam­t Sigmaringe­n und das Regierungs­präsidium Tübingen involviert. „Wir haben offene Türen eingerannt“, sagte Krämer. Im September 2016 konnte mit den ersten Arbeiten begonnen werden.

Ortsvorste­her Wolfgang Richter gratuliert­e im Namen der Gemeinde Ostrach zum neuen Schwimmbad. „Vor allem, weil es einige Anfangssch­wierigkeit­en gab“, sagte er. Denn der Anbau befinde sich einerseits in einem Vogelschut­zgebiet, weshalb ein komplizier­tes Genehmigun­gsverfahre­n notwendig gewesen sei. Anderersei­ts sei wegen des Moors auch der Untergrund schlecht zu bebauen gewesen. Schließlic­h sei es noch eine Herausford­erung gewesen, das komplette Schwimmbec­ken an den vorgesehen­en Platz zu setzen. „Die Mühen haben sich gelohnt“, sagte er. Das Becken aus Stahl und Kunststoff wurde in NordrheinW­estfalen hergestell­t und mit einem Schwertran­sporter in den Süden gebracht. Es ist 8,5 Tonnen schwer und 11,5 auf 5,5 Meter groß, wobei es auf einer Längsseite einen Meter kürzer ist. Die asymmetris­che Form ist das Ergebnis der Verhandlun­gen zwischen den Hoteliers und den Naturschut­zbehörden. Der Anbau ist ebenerdig und barrierefr­ei gestaltet. Zum Ried hin hat er ein großes Panoramafe­nster, sodass die Schwimmer einen Blick auf das Ried haben.

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FOTO: BARBARA BAUR Kristina und Sascha Krämer segnen gemeinsam mit Pfarrer Meinrad Huber (Mitte) das neue Schwimmbad des Landhotels Alte Mühle.

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