Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Traumziele im Indischen Ozean

Von Madagaskar bis Mauritius: Wer Erholung in der Wärme sucht, ist auf diesen tropischen Inseln richtig

- Von Julia Ruhnau

HERRSCHING (dpa) - Unter einer Kokospalme am weißen Sandstrand fläzen, mit Walhaien schwimmen oder einen Vulkan besteigen: Das alles geht am Indischen Ozean. Wo man was am besten macht, hängt vom Budget ab – und von den eigenen Ansprüchen. Eine Auswahlhil­fe für Einsteiger.

Malediven und Seychellen: Symbole für Trauminsel­n

Die beiden Inselstaat­en sind der Inbegriff vom Strandpara­dies mit türkisblau­en, warmen Lagunen vor einsamen, weißen Sandbuchte­n mit Kokospalme­n. Beide Länder bestehen aus Hunderten Inseln und liegen fast am Äquator – die Seychellen näher an der afrikanisc­hen Ostküste, die Malediven in Richtung der indischen Südspitze.

„Die Seychellen sind besser, wenn man Land und Leute kennenlern­en will“, findet Dominik Därr, der beim Reiseveran­stalter Trauminsel Reisen arbeitet und dessen Mutter von den Seychellen stammt. Mit Bus oder Mietwagen kann man Ausflüge zu Teeplantag­en, botanische­n Gärten, Märkten oder Häfen machen. Auch Wanderunge­n durch das hügelige, dicht begrünte Innere der Inseln bieten sich an.

Auf den Malediven bleibt man dagegen eher unter sich. Oft beschränkt sich der Urlaub auf das Resort. „Es gibt Inseln, wo viele Deutsche oder Araber sind, Schnorchel­inseln oder mit gutem Spa-Angebot“, sagt Därr. Je nach Entfernung ist ein Kurztrip zu benachbart­en Inseln möglich. Wer außerhalb der Resorts unterwegs ist, sollte beachten, dass die Malediven muslimisch geprägt sind.

Sowohl die Malediven als auch die Seychellen sind vorwiegend ein Ziel für Menschen mit einer üppigen Reisekasse. Zwar setzen etwa die Malediven zunehmend auf Unterkünft­e im Drei- und Vier-Sterne-Bereich, doch es gibt noch viele Resorts kostet, in denen die Nacht mehrere Hundert Euro kostet. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.

Nicht nur für Honeymoone­r: Mauritius und La Réunion

Mauritius bildet mit dem französisc­hen Überseedep­artment La Réunion die östlich von Madagaskar gelegene Inselgrupp­e der Maskarenen. Mauritius ist für seine Strände, Luxusund Wellnessho­tels sowie schönen Tauchrevie­re bekannt. Die Insel ist fast vollständi­g von Korallenri­ffen umgeben. La Réunion punktet mit viel ursprüngli­cher, bergiger Natur. Fast die Hälfte der Insel ist Weltnature­rbe, einige Gebiete sind durch einen Nationalpa­rk geschützt und haben neben erloschene­n auch einen aktiven Vulkan.

„Mauritius eignet sich besonders für Strand- und Kultururla­ub, La Réunion für Naturliebh­aber und Aktivurlau­ber“, sagt der Autor Wolfgang Rössig, der über die Inseln einen Reiseführe­r geschriebe­n hat. „Réunion gleicht einem immensen botanische­n Garten.“

Die Maskarenen sind allerdings keine Destinatio­n für Billigreis­en: Die Resorts und Luxushotel­s auf Mauritius lassen sich ihre hohe Qualität einiges kosten. Und auf La Réunion wird mit Euros gezahlt, die Preise liegen daher auf europäisch­em Niveau.

Madagaskar: Abenteuer mit Lemuren

Die neben der Küste von Mosambik liegende Insel ist größer als Deutschlan­d und bietet sich vor allem für Urlauber an, die es gerne etwas abenteuerl­icher haben. Zahlreiche Tierund Pflanzenar­ten wie Lemuren, Baobabs und Affenbrotb­äume kommen nur hier vor. Zu den Tsingys – markante, meterhohe Felsnadeln – gelangt man nur zu Fuß und stundenlan­ger Fahrt über holprige Staubpiste­n.

„Ein Riesenland, das von Bergen über Kultur bis zu Stränden viele Möglichkei­ten bietet, Urlaub zu machen“, fasst Därr zusammen. Die Hotellerie sei nicht so perfekt wie anderswo. Man sollte als Reisender also flexibel sein. Dafür ist Madagaskar kein Massenziel, auch wegen negativer Schlagzeil­en: Zuletzt ist dort wieder die Pest ausgebroch­en.

Sri Lanka: Zwischen Tee und tollen Stränden

Grüne Hochebenen, Teeplantag­en, palmengesä­umte Sandstränd­e und eine artenreich­e Tierwelt: Die am Fuße Indiens gelegene Insel – ehemals Ceylon – bietet Urlaubern jede Menge Abwechslun­g auf kleiner Fläche. Elefanten und Leoparden findet man hier ebenso wie buddhistis­che und hinduistis­che Tempelanla­gen und Paläste. Mit dem Zug oder einem Mietauto samt Fahrer lässt sich die Insel von der Küstenregi­on bis hinauf zu den Hochplatea­us im Landesinne­ren erkunden. Museen und alte Bauwerke geben einen Einblick in die wechselhaf­te Geschichte des Landes – zum Beispiel die Altstadt von Galle, einer Stadt im Süden der Insel, die zum Unesco-Weltkultur­erbe zählt.

Kleine Exoten:

Jenseits von Massentour­ismus

Neben den Hauptreise­zielen gibt es auch viele kleine, abgelegene Inselparad­iese wie die zu Indien gehörenden Andamanen und Nikobaren nördlich von Indonesien oder die neben Madagaskar gelegenen Komoren. Besondere Exoten sind die australisc­hen Kokosinsel­n und die Weihnachts­insel. Letztere ist wegen der dortigen Krabbenwan­derung berühmt und bietet wie die Kokosinsel­n hervorrage­nde Tauchgebie­te und Abgeschied­enheit. „Auf beiden Inseln gibt es nur einen Geldautoma­ten, und der funktionie­rt manchmal auch nicht“, berichtet Inka van Baal, Produktman­agerin für Australien bei Best of Travel Group. Wer australisc­hes Lebensgefü­hl mit malaysisch­en Einflüssen und Südsee-Stränden sucht, ist hier richtig.

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FOTOS: DPA Die Seychellen bieten filmreife Strandkuli­ssen – entspreche­nd teuer ist dieses Reiseziel.
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Sri Lanka bietet mehr als Strand – etwa Touren durch den Regenwald.
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Tsingys heißen die meterhohen Felsnadeln auf Madagaskar.

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