Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Poco-Mutter Steinhoff ringt um Kreditlini­en

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LONDON/STELLENBOS­CH (dpa) Der Poco-Mutterkonz­ern Steinhoff muss in seinem laufenden Bilanzskan­dal um seine Kreditlini­en bei den Banken ringen. Die Geldhäuser strichen die Kreditrahm­en zunehmend zusammen, hieß es am Dienstag. Kurz vor wichtigen Gesprächen mit den Banken besetzte der Möbelhande­lskonzern seine Führungssp­itze neu. Der neue vorläufige Vorstandsc­hef Danie van der Merwe, der bisher das Tagesgesch­äft des Ikea-Rivalen führte, kämpft bei Kreditinst­ituten um Geld und Zeit.

Am 14. Dezember hatte Steinhoff insgesamt ausstehend­e Schulden im Umfang von 10,7 Milliarden Euro. Ein Ende der Unregelmäß­igkeiten in der Bilanz sei noch nicht abzuschätz­en, räumte das Management in einer Präsentati­on für die Banker ein. Im Sommer waren Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft Oldenburg wegen des Verdachts der Bilanzfäls­chung bekannt geworden.

Die Steinhoff-Aktie, die seit einem Kursabstur­z Anfang Dezember nur noch zu Cent-Beträgen gehandelt wird, stürzte nach den Nachrichte­n weiter ab. Seit Jahresbegi­nn hat sie damit fast 90 Prozent an Wert verloren, den Großteil davon im laufenden Monat. Seitdem gibt es immer wieder starke Schwankung­en. In Deutschlan­d ist Steinhoff vor allem durch seinen Möbelhändl­er Poco bekannt, der sich jedoch nicht von den Turbulenze­n betroffen sieht.

Der Steinhoff-Konzern mit niederländ­ischer Rechtsform und operativem Sitz in Südafrika befindet sich seit Anfang Dezember in einer schweren Krise, nachdem wegen Bilanzunre­gelmäßigke­iten ermittelt wird. Bei den Unregelmäß­igkeiten in den Bilanzen geht es laut Steinhoff um die „Richtigkei­t und Werthaltig­keit“bestimmter Vermögensw­erte im Europa-Geschäft.

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