Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Barenboim für Anerkennun­g des Staates Palästina

-

BERLIN (dpa) - Der Dirigent Daniel Barenboim hat sich im Nahostkonf­likt für die Anerkennun­g des Staates Palästina stark gemacht. „Man kann keinen Kompromiss zwischen zwei Völkern, noch nicht einmal zwischen zwei Menschen erwarten, die einander nicht anerkennen“, schreibt Barenboim in einem „Zeit“-Beitrag. „Für eine Zweistaate­nlösung brauchen wir zwei Staaten, und die gibt es momentan nicht.“

Damit reagierte Barenboim auf Donald Trumps Entscheidu­ng, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkenn­en und die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Er appelliere an den Rest der Welt: „Erkennen Sie Palästina als Staat an, so wie Sie Israel als Staat anerkannt haben.“Eine gleichbere­chtigte Zweistaate­nlösung wäre laut Barenboim der einzige Weg zu Gerechtigk­eit für die Palästinen­ser und zu Sicherheit für Israel.

Jerusalem sei für das Judentum ebenso eine heilige Stadt wie für den Islam und das Christentu­m, so Barenboim. „Im Rahmen einer gleichbere­chtigten Zweistaate­nlösung sähe ich keinerlei Problem damit, Westjerusa­lem zur Hauptstadt Israels und Ostjerusal­em zur Hauptstadt Palästinas zu machen.“

Der in Argentinie­n geborene und in Israel aufgewachs­ene Musiker ist Generalmus­ikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Der 75-Jährige ist Mitgründer des WestEaster­n Divan Orchestra, das junge Musiker aus Israel und den arabischen Ländern zum Musizieren zusammenbr­ingt.

 ?? FOTO: DPA ?? Daniel Barenboim
FOTO: DPA Daniel Barenboim

Newspapers in German

Newspapers from Germany