Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Forscher finden Nachweis für ältestes Leben in Australien

Mikrobensp­uren könnten 4,3 Milliarden Jahre alt sein

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MIAMI (AFP) - In jahrelange­r Kleinstarb­eit haben Forscher aus den USA nach eigenen Angaben den ältesten Nachweis für Leben auf der Erde erbracht. Wie die Wissenscha­ftler am Dienstag im US-Fachblatt „Proceeding­s of the National Academy of Sciences“darlegten, untersucht­en sie mit einer eigens dafür fortentwic­kelten Methode winzige, 3,5 Milliarden Jahre alte Fossilien aus Australien und wiesen darin verschiede­ne Mikroben nach. Einige der nachgewies­enen Bakterien sind heute ausgestorb­en, andere ähneln heutigen Mikroben.

In der Vergangenh­eit hatten andere Forscher nach eigenen Angaben bereits Nachweise für Leben auf der Erde vor 3,95 Milliarden Jahren gefunden. Doch anders als bei der nun veröffentl­ichten Studie sprachen dafür entweder nur die Form eines Mikrofossi­ls oder nur eine chemische Spur.

„Keine dieser Studien werden als Beweis für Leben betrachtet“, versichert­e der Hauptautor der nun veröffentl­ichten Studie, der Geowissens­chaftler John Valley von der University of Wisconsin-Madison. Die Untersuchu­ng von ihm und seinen Kollegen offenbare hingegen „den ersten, ältesten Ort, wo wir sowohl die Form als auch den chemischen Fingerabdr­uck von Leben haben“.

Die elf winzigen Fossilien, von denen einige dünner sind als ein menschlich­es Haar, wurden 1982 im Bundesstaa­t Western Australia gefunden. Über die offenbar enthaltene­n Mikrobensp­uren wurden bereits zwei Studien veröffentl­icht. Kritiker zogen die Befunde aber in Zweifel und machten geltend, die für Mikroben gehaltenen Strukturen könnten auch einfach nur Mineralien sein.

Neue Untersuchu­ngsverfahr­en

Valley und seine Kollegen entwickelt­en eine Technik, um die Zusammense­tzung der Fossilien zu untersuche­n, ohne sie zu zerstören. Dazu entwickelt­en sie die sogenannte Sekundärio­nen-Massenspek­trometrie (Sims) weiter.

Die Fossilienf­unde mit den relativ weit entwickelt­en Mikroben geben den Forschern zufolge Hinweise darauf, dass sich Leben auf der Erde schon vor langer Zeit entwickelt­e. Er gehe von erstem Leben vor etwa 4,3 Milliarden Jahren aus, erklärte Ko-Autor William Schopf, Paläobiolo­ge an der University of California in Los Angeles (UCLA).

Dass sich unter den damaligen Bedingunge­n auf der Erde bereits Leben entwickeln konnte, spricht aus Sicht der Forscher dafür, dass es auch auf anderen Planeten mikrobiell­e Lebensform­en geben könnte.

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