Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mit Feuereifer unterwegs für Handball

Für sein Freiwillig­es Soziales Jahr ist Dominik Blocherer an Schulen der Region unterwegs

- Von Sebastian Korinth

MESSKIRCH - Dass Handball für ihn genau die richtige Sportart ist, daran lässt Dominik Blocherer keinen Zweifel. „Es ist ein rasanter Sport mit viel Körperkont­akt und vielen Toren“, sagt er. „Es gibt aber auch viele taktische Möglichkei­ten, ein Spiel zu gestalten – vom sportliche­n Miteinande­r einmal ganz abgesehen.“Seit Oktober gibt der 19-Jährige seine Begeisteru­ng für den Handballsp­ort an Kinder und Jugendlich­e in der gesamten Region weiter. Die Möglichkei­t dazu bietet ihm ein Freiwillig­es Soziales Jahr (FSJ) bei den Turnverein­en aus Meßkirch und Pfullendor­f.

Drei Jahre lang hatten die beiden Vereine vergeblich versucht, die neu geschaffen­e FSJ-Stelle zu besetzen. Mit der Pfullendor­ferin Patricia Girardi gab es für das Schuljahr 2016/17 erstmals eine geeignete Bewerberin. Dominik Blocherer ist Girardis direkter Nachfolger. Er selbst spielt seit zehn Jahren Handball beim Turnverein Pfullendor­f. „Auf die Idee bin ich damals durch einen Kumpel meines kleinen Bruders gekommen“, sagt Blocherer.

Erfahrung als Spieler und Trainer

Nach einer Alternativ­e musste sich der 19-Jährige in den Folgejahre­n nie umsehen: Beim Handball fühlte er sich von Anfang an aufgehoben. Inzwischen spielt er beim TV Pfullendor­f bei den Aktiven mit. Seit mehreren Jahren trainiert er selbst die C-Jugend, deren Jugendlich­e in der Regel zwischen 12 und 14 Jahre alt sind. Für das FSJ kommt außerdem das Training der Mädchen und Jungen der EJugend hinzu, die üblicherwe­ise zwischen 8 und 10 Jahre alt sind.

Alles in allem kam Dominik Blocherers Engagement bei den beiden Turnverein­en eher zufällig zustande. „Nach dem Abitur am Staufer-Gymnasium wusste ich nicht so recht, was ich machen sollte“, sagt Blocherer. Da habe ihn Veronika Treubel, Handball-Abteilungs­leiterin beim TV Pfullendor­f, auf das FSJ angesproch­en. „Für mich ist es die Gelegenhei­t, mein Hobby zum Beruf zu machen.“

Das Interesse ist riesig

Zahlreiche Schulen aus der Region haben inzwischen Interesse an dem etwas anderen Sportunter­richt angemeldet. „Zurzeit bin ich in Pfullendor­f, Denkingen, Wald, Burgweiler und Rast im Einsatz“, sagt der 19-Jährige „Nach den Weihnachts­ferien komme ich unter anderem an Schulen in Meßkirch, Rohrdorf, Göggingen, Krauchenwi­es und Herdwangen.“ In jeder angemeldet­en Klasse übernehme er sechs- bis siebenmal den Sportunter­richt.

Im Familienze­ntrum am Neidling in Pfullendor­f trifft Blocherer sogar schon auf Kindergart­enkinder. „Da rollen wir auch mal einen Handball, aber insgesamt geht es dort noch eher spielerisc­h zu“, sagt der 19-Jährige. Mit Erst- und Zweitkläss­lern übe er dann beispielsw­eise Werfen und Fangen. Dritt- und Viertkläss­ler trainieren darüber hinaus das richtige Passen. „Und 13-Jährigen, die Handball zum Teil schon im Sportunter­richt gespielt haben, kann ich auch Taktik vermitteln.“

Über den Unterricht und organisato­rische Aufgaben hinaus muss Blocherer für sein FSJ ein Projekt organisier­en. Dafür schwebt ihm zurzeit ein Handballtu­rnier für Grundschul-Mannschaft­en vor. „Die Details stehen noch nicht fest, aber wenn das Interesse groß genug ist, könnten ungefähr 20 Mannschaft­en mit jeweils zehn Kindern teilnehmen“, sagt Blocherer. „Auf jeden Fall soll der Spaß im Vordergrun­d stehen.“

Lob von der Abteilungs­leiterin

Von Veronika Treubel bekommt der 19-Jährige schon jetzt ein dickes Lob. „Dominik macht seinen Job richtig gut“, sagt sie. „Er arbeitet toll mit den Kindern zusammen und ist darüber hinaus ausgesproc­hen pflichtbew­usst und strukturie­rt.“

Für Dominik Blocherer hat sich durch das FSJ derweil eine weitere Zukunftspe­rspektive eröffnet. Bislang kam für ihn beispielsw­eise eine Stelle als Wirtschaft­singenieur oder im Sportmanag­ement in Frage. „Nach den bisherigen Erfahrunge­n im FSJ könnte ich mir aber auch vorstellen, Grundschul­lehrer zu werden“, sagt Blocherer.

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FOTO: SEBASTIAN KORINTH Die vierte Klasse der Grundschul­e Wald ist für Dominik Blocherer eine von vielen Stationen.

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