Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mit Feuereifer unterwegs für Handball
Für sein Freiwilliges Soziales Jahr ist Dominik Blocherer an Schulen der Region unterwegs
MESSKIRCH - Dass Handball für ihn genau die richtige Sportart ist, daran lässt Dominik Blocherer keinen Zweifel. „Es ist ein rasanter Sport mit viel Körperkontakt und vielen Toren“, sagt er. „Es gibt aber auch viele taktische Möglichkeiten, ein Spiel zu gestalten – vom sportlichen Miteinander einmal ganz abgesehen.“Seit Oktober gibt der 19-Jährige seine Begeisterung für den Handballsport an Kinder und Jugendliche in der gesamten Region weiter. Die Möglichkeit dazu bietet ihm ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei den Turnvereinen aus Meßkirch und Pfullendorf.
Drei Jahre lang hatten die beiden Vereine vergeblich versucht, die neu geschaffene FSJ-Stelle zu besetzen. Mit der Pfullendorferin Patricia Girardi gab es für das Schuljahr 2016/17 erstmals eine geeignete Bewerberin. Dominik Blocherer ist Girardis direkter Nachfolger. Er selbst spielt seit zehn Jahren Handball beim Turnverein Pfullendorf. „Auf die Idee bin ich damals durch einen Kumpel meines kleinen Bruders gekommen“, sagt Blocherer.
Erfahrung als Spieler und Trainer
Nach einer Alternative musste sich der 19-Jährige in den Folgejahren nie umsehen: Beim Handball fühlte er sich von Anfang an aufgehoben. Inzwischen spielt er beim TV Pfullendorf bei den Aktiven mit. Seit mehreren Jahren trainiert er selbst die C-Jugend, deren Jugendliche in der Regel zwischen 12 und 14 Jahre alt sind. Für das FSJ kommt außerdem das Training der Mädchen und Jungen der EJugend hinzu, die üblicherweise zwischen 8 und 10 Jahre alt sind.
Alles in allem kam Dominik Blocherers Engagement bei den beiden Turnvereinen eher zufällig zustande. „Nach dem Abitur am Staufer-Gymnasium wusste ich nicht so recht, was ich machen sollte“, sagt Blocherer. Da habe ihn Veronika Treubel, Handball-Abteilungsleiterin beim TV Pfullendorf, auf das FSJ angesprochen. „Für mich ist es die Gelegenheit, mein Hobby zum Beruf zu machen.“
Das Interesse ist riesig
Zahlreiche Schulen aus der Region haben inzwischen Interesse an dem etwas anderen Sportunterricht angemeldet. „Zurzeit bin ich in Pfullendorf, Denkingen, Wald, Burgweiler und Rast im Einsatz“, sagt der 19-Jährige „Nach den Weihnachtsferien komme ich unter anderem an Schulen in Meßkirch, Rohrdorf, Göggingen, Krauchenwies und Herdwangen.“ In jeder angemeldeten Klasse übernehme er sechs- bis siebenmal den Sportunterricht.
Im Familienzentrum am Neidling in Pfullendorf trifft Blocherer sogar schon auf Kindergartenkinder. „Da rollen wir auch mal einen Handball, aber insgesamt geht es dort noch eher spielerisch zu“, sagt der 19-Jährige. Mit Erst- und Zweitklässlern übe er dann beispielsweise Werfen und Fangen. Dritt- und Viertklässler trainieren darüber hinaus das richtige Passen. „Und 13-Jährigen, die Handball zum Teil schon im Sportunterricht gespielt haben, kann ich auch Taktik vermitteln.“
Über den Unterricht und organisatorische Aufgaben hinaus muss Blocherer für sein FSJ ein Projekt organisieren. Dafür schwebt ihm zurzeit ein Handballturnier für Grundschul-Mannschaften vor. „Die Details stehen noch nicht fest, aber wenn das Interesse groß genug ist, könnten ungefähr 20 Mannschaften mit jeweils zehn Kindern teilnehmen“, sagt Blocherer. „Auf jeden Fall soll der Spaß im Vordergrund stehen.“
Lob von der Abteilungsleiterin
Von Veronika Treubel bekommt der 19-Jährige schon jetzt ein dickes Lob. „Dominik macht seinen Job richtig gut“, sagt sie. „Er arbeitet toll mit den Kindern zusammen und ist darüber hinaus ausgesprochen pflichtbewusst und strukturiert.“
Für Dominik Blocherer hat sich durch das FSJ derweil eine weitere Zukunftsperspektive eröffnet. Bislang kam für ihn beispielsweise eine Stelle als Wirtschaftsingenieur oder im Sportmanagement in Frage. „Nach den bisherigen Erfahrungen im FSJ könnte ich mir aber auch vorstellen, Grundschullehrer zu werden“, sagt Blocherer.