Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Verwaltungsverband plant weitere Gewerbeflächen
Fortschreibung des Flächennutzungsplans kostet die drei Kommunen 54 000 Euro
MENGEN (vr) - Der Gemeindeverwaltungsverband hat in jüngster Sitzung mehrere Änderungen des Flächennutzungsplans einstimmig beschlossen. In diesem Gremium tagen Gemeinderäte als Vertreter von Mengen, Hohentengen und Scheer.
Geändert wurden die Planungen der neuen gewerblichen Baufläche für den lokalen Bedarf im Anschluss an das Mengener Gewerbegebiet „Meßkircher Straße“, in Richtung Rulfingen. Weiter geht es um die so genannte „Westtangente Mengen“. Neue gewerbliche Bauflächen werden im Abbaubereich der Mengener Tongrube, in Hohentengener „Bachäcker“sowie im Bereich des neuen interkommunalen Gewerbegebiets auf der Mengener und der Hohentengener Gemarkung gplant.
Kritik kam aus dem Gremium: Man hätte sich mehr Vorlauf zur Planung gewünscht. Bürgermeister Bubeck sagte, der Druck sei von außen gekommen, es sei die Chance für die Gemeinden, ihre Gewerbeflächen zu erweitern, Scheer habe diese Möglichkeit nicht mehr, beteilige sich deshalb an den Planungen der Nachbargemeinden. Der Flächennutzungsplan werde in der Regel nur alle zehn Jahre angepasst, in diesem Fall werde er schon das erste Mal geändert, nachdem er vor einem Jahr in Kraft getreten ist. So sei die Chance entstanden, dass Gewerbeflächen ausgewiesen werden können.
Andreas Steck, Leiter des Sachgebiets Recht, Sicherheit, Ordnung und Baurecht, trug den Sachverhalt vor. Das Gewerbegebiet „Meßkircherstraße“werde um 7,7 Hektar erweitert. Davon werden vier Hektar Fläche zur Erweiterung ansässiger Firmen überplant. Hinzu kommt als Straßenprojekt die Umfahrung der Stadt in Richtung Pfullendorf entlang der Tongrube hoch und eine neue Zufahrt von der Bundesstraße 311 in das Gewerbegebiet.
Tongrube soll aufgefüllt werden
Eine weitere Fortschreibung des Flächennutzungsplans betreffe die Tongrube. Es handelt sich um 19,5 Hektar. Sie habe den Besitzer gewechselt. Es werde kein Ton mehr abgebaut, deshalb wolle man sie aus der Zuständigkeit der Freiburger Bergbaubehörde herausnehmen. Der neue Eigentümer, das Unternehmen Max Wild aus Berkheim, wolle eine Recyclinganlage bauen, um Material aufzubereiten, bevor es in das Gelände und zur Sicherung des Hanges eingebaut werden könne, so Bürgermeister Bubeck. Eine weitere gewerbliche Nutzung strebe Max Wild nicht an, es könne sein, dass er die Flächen der Stadt zum Kauf anbietet.
Im Hohentengener Gewerbegebiet „Bachäcker“werden weitere 5,8 Hektar Flächen für den örtlichen Bedarf überplant. An der Planung des großen interkommunalen Gewerbegebiets sind die drei Gemeinden des Gemeindeverwaltungsverbands sowie Herbertingen beteiligt. Es werden drei Flächen überplant, zwei davon sind auf der Gemarkung des Gemeindeverwaltungsverbandes: 37,6 Hektar im Anschluss an das Mengener Gewerbegebiet Niederbol und
32,4 Hektar in Hohentengen.
Die Fortschreibung des Flächennutzungsplans wird insgesamt rund
54 000 Euro kosten. Die Finanzierung wird im Rahmen eines Nachtragshaushaltes 2018 erfolgen.