Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Stadt braucht Kredit von knapp zwei Millionen Euro
Der Stadt fehlen die Rücklagen – Sanierungen und Grunderwerb dominieren den Vermögenshaushalt
MESSKIRCH - Da die Rücklagen der Stadt Meßkirch aufgebraucht sind, soll im kommenden Jahr ein Kredit in Höhe von knapp zwei Millionen Euro aufgenommen werden. Damit sollen die Investitionen für das kommende Jahr gestemmt werden.
Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend hat Kämmerer Joachim Buuk dem Gremium den Haushaltsplan vorgestellt. Bis zum 23. Januar haben die Räte nun Zeit, sich mit den Zahlen vertraut zu machen, um den Haushalt dann zu beschließen.
Neben der Aufnahme des Kredits sollen zur Finanzierung der Investitionen rund 850 000 Euro aus dem Verwaltungshaushalt einfließen. Die Verschuldung der Stadt wird zum Jahresende 2018 damit rund 5,3 Millionen Euro betragen.
Die Sanierungen kosten am meisten
Bürgermeister Arne Zwick bezeichnete den Haushaltsplan als „ambitioniertes Programm mit hohen Sanierungsaufwendungen“. Da jedoch die wesentlichsten Ausgaben im Haushaltsentwurf auf Grunderwerb und Erschließungskosten fielen, handele es sich dabei größtenteils um Ausgaben, die die Stadt wieder zurückbekäme.
An erster Stelle steht die Erschließung des Baugebietes „Hauptbühl V“sowie weitere Baugebietsplanungen. Hierfür sind im Investitionsplan knapp 1,1 Millionen Euro veranschlagt. Davon macht das neue Wohngebiet am „Hauptbühl V“– in dem 34 Bauplätze entstehen sollen – alleine 780 000 Euro aus. Auch der Grundstückserwerb nimmt mit veranschlagten 908 000 Euro einen großen Teil innerhalb des Vermögenshaushalts ein.
Der Komplettausbau der maroden Meister-von-Meßkirch Straße und des Silcherwegs soll 847 000 Euro kosten. Auch das 40 Jahre alte Hallenbad wird derzeit saniert. Hier schlägt die Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts mit 662 000 Euro in der Investitionsliste zu Buche. Die Kosten fallen vor allem bei den Arbeiten an Wasser- und Abwasser- sowie Lüftungsanlagen, Heizung und Ausstattungen an.
Die Räte geben Anregungen für andere Investitionen
Nach der Vorstellung des Haushaltsentwurfs zeigte sich das Gremium größtenteils zufrieden mit den Plänen. Stadträtin Angela Andres (SPD) regte an, einen Jugendtreff in Meßkirch einzurichten.
Ihr Hauptanliegen galt jedoch dem Engagement der Stadt für die Errichtung einer Stadtbücherei. Außerdem wünsche sie sich bereits seit 35 Jahren ein Freibad sowie zentrale Bushaltestellen und eine ausreichende Versorgung an Fahrradständern.
Zwick sicherte dem Gremium zu, an einer Verbesserung der Situation im öffentlichen Nahverkehr zu arbeiten. Auch die Fahrradständer würden kommen. Freibad- und Stadtbücherei-Projekte seien derzeit nicht finanzierbar. Außerdem unterstütze die Stadt bereits die öffentliche katholische Bücherei.
Mit Blick auf die bevorstehende Bedenkzeit der Räte zum Haushaltsplan bis zum 23. Januar merkte Zwick an: „Nur weil es jetzt im Haushaltsplan steht, heißt das noch lange nicht, dass alles davon genau so passieren muss.“