Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Entscheidung soll früher fallen
Der Sigmaringer Gemeinderat will bereits 2018 über ein Hallenbad abstimmen.
SIGMARINGEN - Die Freien Wähler sind der Meinung, dass der Grundsatzbeschluss zum Hallenbadneubau früher erfolgen soll als bislang geplant. In der Haushaltsberatung sagte der stellvertretende Fraktionssprecher Matthias Dannegger: Sollte die Untersuchung von Standorten ergeben, dass ein Neubau beim Freibad am sinnvollsten ist, dann müsse die Entscheidung vorgezogen werden. „In unseren Augen ist dann eine Entscheidung vor Beginn der Freibadsanierung unumgänglich“, sagte Dannegger. Die Freibadsanierung soll im kommenden Jahr beginnen. Laut Einschätzung von Kämmerer Bernt Aßfalg deuten die Untersuchungen darauf hin, dass ein Neubau beim Freibad die größten Synergien ergibt.
Für den Neubau des Hallenbads kommen drei Standorte infrage: Das Grundstück oberhalb des Freibads (die SZ berichtete mehrfach), das städtische Grundstück in den Burgwiesen (zwischen Edeka und Opel Zimmermann) und ein Grundstück auf dem Kasernenareal. Die Stadt untersucht die Standorte nach Kriterien wie Erreichbarkeit, Erschließung, Entfernung zu den Schulen und mögliche Synergieeffekte für das Personal und die Besucher durch die Nähe zum Freibad.
Wenig überraschend ist die Einschätzung der Stadt, nach der das Einsparpotenzial durch die Nähe zum Freibad am größten ist: Laut den bisherigen Untersuchungen liegt es bei 400 000 Euro. „Wir stellen jetzt vertiefende Untersuchungen an und berichten dem Gemeinderat im ersten Quartal“, sagt der Leiter der Stadtwerke, Bernt Aßfalg, auf Anfrage der SZ. Gegen den Standort beim Freibad spricht die verkehrliche Erschließung, die in den Burgwiesen am besten wäre. „Hier wird das Hallenbad außerdem am besten wahrgenommen“, sagt Aßfalg. Schulen wie das HZG oder die GeschwisterScholl-Schule liegen außerdem einigermaßen in der Nähe. Die Anbindung würde gegen einen Neubau auf dem Kasernenareal sprechen, so Aßfalg.
Nun wollen die Stadtwerke die potenziellen Nutzer zu den Standorten befragen, also die Schulen, die Bürgerinitiative und die Vereine. Aßfalg ist ähnlicher Meinung wie die Freien Wähler: „Wenn sich weitere Synergien zeigen, müssten wir die Entscheidung vorziehen.“SPD-Frakionssprecherin Ulrike Tyrs griff das Thema in ihrer Haushaltsrede ebenfalls auf. Sie deutete an, dass sie sich einen Neubau vorstellen könnte: „Hier werden hohe Investitionen zu stemmen sein.“
Kosten lägen bei etwa zehn Millionen Euro
Die Stadt rechnet für einen Neubau mit Kosten zwischen sieben und zehn Millionen Euro. In dieser Variante wären ein 25-Meter-Becken ohne Hubboden, ein Lehrschwimmbecken und ein Kinderbecken enthalten. Sollte sich die Stadt für einen Neubau entscheiden, würden die bestehenden, maroden Lehrschwimmbecken in Laiz und der Sigmaringer Geschwister-Scholl-Schule aufgegeben.
Laut dem bisherigen Zeitplan sollte die Entscheidung für oder gegen ein neues Hallenbad erst im Jahr
2019 fallen. Stadtverwaltung und Gemeinderat wollten die 5,5 Millionen Euro teure Sanierung des Freibads abwarten, um die Kostenrisiken besser abschätzen zu können. Die Freibadsanierung soll im kommenden Jahr beginnen. Laut den derzeitigen Planungen peilen die Stadtwerke einen Baubeginn in der zweiten August-Hälfte an. Die Saison 2018 wäre dann ebenso verkürzt wie die Saison
2019, denn die Arbeiten dürften bis Juni 2019 andauern. Der Gemeinderat soll die Ausschreibung zum Jahresbeginn auf den Weg bringen.