Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Albert Wetzel kritisiert Baustellenabsicherung in Hohentengen
Gemeinderat äußert sich zu Baustelle Hauptstraße/Am Seelenbach – Polizeikontrolle in Eichen verärgert Autofahrer
HOHENTENGEN - Ist die derzeitige Baustelle in Hohentengen im Bereich Hauptstraße/Am Seelenbach nachts zu schlecht abgesichert? Der Gemeinderat und CDU-Fraktionsvorsitzende Albert Wetzel hat dies jedenfalls in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend angesprochen und deutliche Kritik an der ausführenden Baufirma Beller aus Herbertingen geübt. Auch kritisierte Albert Wetzel, dass die Ortsdurchfahrt Eichen den gesamten Winter über gesperrt bleiben soll. Und er übte auch scharfe Kritik an einer Kontrollaktion der Polizei.
Am Ende der Gemeinderatssitzung unter dem Punkt Anfragen machte Albert Wetzel seinem Ärger Luft. „Ich habe mich lange zurückgehalten“, sagte er zum Thema Hauptstraße/Am Seelenbach. „Aber das, was in letzter Zeit von der Firma Beller da oben geleistet wird, widerspricht sämtlichen Verkehrssicherungspflichten“, sagte Albert Wetzel, der sich beruflich bedingt mit dem Thema Straßenbau auskennt. „Da kannst du abends durchfahren in der Dunkelheit, da sind Gräben offen“, kritisierte er. „Mir haben auch ein paar Anwohner gesagt: Da sind auch schon Personen gestürzt, weil es dunkel ist“, sagte er weiter. Es gebe stellenweise eine schlechte Beleuchtung. „Das nehme ich so zur Kenntnis, da werden wir die Firma Beller damit konfrontieren“, antwortete Hohentengens Bürgermeister Peter Rainer.
Albert Wetzel nahm auch die Situation in Eichen in den Blick: Die Ortsdurchfahrt wird saniert, die Bauarbeiten sind weitgehend fertiggestellt. Was aber laut Verwaltung noch fehlt, ist der Feinasphalt-Belag. Dieser soll im Frühjahr aufgebracht werden. Dem Wunsch aus der Bevölkerung, die Straßensperrung bis zu den abschließenden Arbeiten aufzuheben, könne man aus haftungsrechtlichen Gründen nicht nachkommen, weil die Baumaßnahme noch nicht abgenommen sei, schrieb die Verwaltung in einer Ausgabe des Amtsblatts Mitte Dezember. „Das kann ich eigentlich nicht nachvollziehen“, nahm Albert Wetzel auf diese Veröffentlichung Bezug.
Fragliche Verkehrssicherheit
Der ausführende Unternehmer müsse vor dem Winter die Baustelle so herrichten, dass er sie praktisch freigeben könne für den Verkehr. Unabhängig davon, wer da jetzt verkehrssicherungspflichtig sei, müsse ja gewährleistet sein, dass auch im Winter die Feuerwehr und der Rettungsdienst ordnungsgemäß zufahren können, erläuterte Albert Wetzel. „Trotz Sperrung muss eigentlich die Verkehrssicherheit soweit gewährleistet werden, dass der Verkehr fließen kann“, resümierte er. „Darum finde ich das eigentlich gegenüber den Bürgern nicht zumutbar, dass wir da praktisch die Vollsperrung lassen über den Winter“, so Wetzel.
Für Verärgerung unter Autofahrern sorgte laut Wetzel eine Kontrollaktion der Polizei vor mehreren Wochen. Autofahrer, die die offiziell gesperrte Straße damals befuhren, seien von der Polizei im Rahmen einer Aktion „abkassiert“worden. „Das ist ein ganz, ganz mieses Spiel gewesen“, sagte Wetzel. Viele Bürger seien von der Aktion der Polizei verärgert gewesen. Bürgermeister Peter Rainer bestätigte, dass auch ihm der Unmut von Bürgern bekannt geworden sei. Er habe das gegenüber der Polizei angesprochen, wolle aber in öffentlicher Gemeinderatssitzung nichts weiteres mehr dazu sagen. Was die weiterhin bestehende Vollsperrung auch über den Winter angeht, verteidigte Rainer das gewählte Vorgehen: „Es war vorgesehen, dass der Feinbelag im alten Jahr noch eingebaut werden sollte. Dass der Winter so früh und konsequent kommt, war im Grunde auch nicht absehbar.“