Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Vier Interessenten für das Hotel
GSW stellt den Zwischenstand vor – In der Vorstadt sind auch Wohnungen geplant
SIGMARINGEN - Die Pläne für ein Hotel in der Vorstadt werden konkreter: Die Gesellschaft für Siedlungsund Wohnungsbau (GSW) als Investor will im Januar Gespräche mit vier möglichen Betreibern führen. Dies sagte Geschäftsführer Roy Lilienthal am Freitag in einem Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Noch nicht entschieden ist, welche Kategorie das Hotel mit 80 Zimmern hat. Derzeit gibt es drei Möglichkeiten: Ein Drei-Sterne-Hotel mit Restaurant und möglichem Wellnessbereich, hierfür kommen zwei Betreiber aus der Region infrage. Außerdem haben nach Angaben der GSW zwei Ketten aus dem ZweiSterne-Bereich ihr Interesse angemeldet. Sollte das Hotel kommen, wird das bestehende Ausbildungsund Schulungszentrum mit hoher Wahrscheinlichkeit einem Neubau weichen.
Knackpunkt für die GSW ist die Suche nach einem „verlässlichen und wirtschaftlich soliden Betreiber“, wie es der Geschäftsführer formuliert. Nur wenn ein solcher Betreiber gefunden und ein langfristiger Mietvertrag unterzeichnet ist, werde die Entscheidung pro Hotel ausfallen. Die Investitionskosten werden laut GSW nach derzeitigem Planungsstand etwa fünf Millionen Euro betragen. Da die GSW eine entsprechende Verzinsung dieses Kapitals erwartet, werde nur investiert, wenn ihre Bedingungen erfüllt seien. „Wir müssen sicherstellen, dass der Pächter durchhält.“Um das Risiko zu verringern, will die GSW auf dem knapp 4000 Quadratmeter großen Gelände, das ihr seit April gehört, auch Wohnungen bauen.
Die Chancen: GSW-Chef „verhalten optimistisch“
Gefragt nach den Chancen für die Realisierung, zeigte sich der Geschäftsführer zwei Tage vor Heiligabend „verhalten optimistisch“. Ihn stimme positiv, dass es derzeit vier Interessenten gebe: zwei Unternehmen aus der Region und zwei überregional tätige Ketten. Ihre Namen möchte Lilienthal nicht öffentlich nennen. Bei den beiden Hotelketten handle es sich um ein europaweit tätiges Unternehmen aus dem Bereich Budget-Hotels. Die Kette aus dem Zwei-Sterne-Bereich biete Übernachtungen zu einem vernünftigen Standard und günstigen Preisen an. Der zweite Interessent komme aus dem Bereich Mikro-Wohnen. Das bedeutet: Es würden 20 Quadratmeter große Ein-Zimmer-Apartments mit Bad und Küchenzeile vermietet. Das sogenannte Boarding-House spricht auch Gäste an, die für einen längeren Zeitraum eine Bleibe suchen. Einen Favoriten habe er nicht, so der Geschäftsführer. Die GSW werde sich für den Partner entscheiden, der wirtschaftlich überzeuge.
Nach Berechnungen von Experten soll die Auslastung anfangs 40 Prozent betragen. Nach und nach müsste diese sich steigern, so Lilienthal: „In Sigmaringen die Saure-Gurken-Zeit mit 80 Zimmern durchzustehen, das wird eine Aufgabe.“
Der Stadtverwaltung wurden die Pläne ebenfalls vorgestellt. Sie will, sobald diese sich konkretisieren, das Baurecht schaffen.