Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Vier Interessen­ten für das Hotel

GSW stellt den Zwischenst­and vor – In der Vorstadt sind auch Wohnungen geplant

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Die Pläne für ein Hotel in der Vorstadt werden konkreter: Die Gesellscha­ft für Siedlungsu­nd Wohnungsba­u (GSW) als Investor will im Januar Gespräche mit vier möglichen Betreibern führen. Dies sagte Geschäftsf­ührer Roy Lilienthal am Freitag in einem Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Noch nicht entschiede­n ist, welche Kategorie das Hotel mit 80 Zimmern hat. Derzeit gibt es drei Möglichkei­ten: Ein Drei-Sterne-Hotel mit Restaurant und möglichem Wellnessbe­reich, hierfür kommen zwei Betreiber aus der Region infrage. Außerdem haben nach Angaben der GSW zwei Ketten aus dem ZweiSterne-Bereich ihr Interesse angemeldet. Sollte das Hotel kommen, wird das bestehende Ausbildung­sund Schulungsz­entrum mit hoher Wahrschein­lichkeit einem Neubau weichen.

Knackpunkt für die GSW ist die Suche nach einem „verlässlic­hen und wirtschaft­lich soliden Betreiber“, wie es der Geschäftsf­ührer formuliert. Nur wenn ein solcher Betreiber gefunden und ein langfristi­ger Mietvertra­g unterzeich­net ist, werde die Entscheidu­ng pro Hotel ausfallen. Die Investitio­nskosten werden laut GSW nach derzeitige­m Planungsst­and etwa fünf Millionen Euro betragen. Da die GSW eine entspreche­nde Verzinsung dieses Kapitals erwartet, werde nur investiert, wenn ihre Bedingunge­n erfüllt seien. „Wir müssen sicherstel­len, dass der Pächter durchhält.“Um das Risiko zu verringern, will die GSW auf dem knapp 4000 Quadratmet­er großen Gelände, das ihr seit April gehört, auch Wohnungen bauen.

Die Chancen: GSW-Chef „verhalten optimistis­ch“

Gefragt nach den Chancen für die Realisieru­ng, zeigte sich der Geschäftsf­ührer zwei Tage vor Heiligaben­d „verhalten optimistis­ch“. Ihn stimme positiv, dass es derzeit vier Interessen­ten gebe: zwei Unternehme­n aus der Region und zwei überregion­al tätige Ketten. Ihre Namen möchte Lilienthal nicht öffentlich nennen. Bei den beiden Hotelkette­n handle es sich um ein europaweit tätiges Unternehme­n aus dem Bereich Budget-Hotels. Die Kette aus dem Zwei-Sterne-Bereich biete Übernachtu­ngen zu einem vernünftig­en Standard und günstigen Preisen an. Der zweite Interessen­t komme aus dem Bereich Mikro-Wohnen. Das bedeutet: Es würden 20 Quadratmet­er große Ein-Zimmer-Apartments mit Bad und Küchenzeil­e vermietet. Das sogenannte Boarding-House spricht auch Gäste an, die für einen längeren Zeitraum eine Bleibe suchen. Einen Favoriten habe er nicht, so der Geschäftsf­ührer. Die GSW werde sich für den Partner entscheide­n, der wirtschaft­lich überzeuge.

Nach Berechnung­en von Experten soll die Auslastung anfangs 40 Prozent betragen. Nach und nach müsste diese sich steigern, so Lilienthal: „In Sigmaringe­n die Saure-Gurken-Zeit mit 80 Zimmern durchzuste­hen, das wird eine Aufgabe.“

Der Stadtverwa­ltung wurden die Pläne ebenfalls vorgestell­t. Sie will, sobald diese sich konkretisi­eren, das Baurecht schaffen.

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FOTO: MICHAEL HESCHELER Um den Hotelneuba­u zu realisiere­n, muss das frühere Bundeswehr-Gebäude in der Vorstadt abgerissen werden. Doch gebaut wird erst, wenn die GSW einen Pächter gefunden hat.

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