Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die unbekannten Weltmeister
Rhönrad, Skat, Headis – Sie sind Champions ihrer Sportart, aber nur wenigen ein Begriff
KÖLN (SID) - Dass Biathletin Laura Dahlmeier bei der WM sechs Goldmedaillen gewann, dürfte allgemein bekannt sein. Und ebenfalls, dass Johannes Vetter im Speerwurf triumphierte. Es gibt allerdings auch deutsche Weltmeister, die keiner kennt – oder zumindest nur Eingeweihte kennen. Eine (unvollständige) Übersicht von amtierenden Champions:
Armdrücken:
Katrin Mook ist Doppel-Weltmeisterin im Armdrücken. Die 33-Jährige aus Niederrodenbach gewann bei den 39. Titelkämpfen in Las Vegas mit beiden Armen. Insgesamt waren über 1000 Teilnehmer aus mehr als 50 Nationen am Start. Mook holte bereits 21mal den deutschen Meistertitel.
Axtwerfen:
Auch im Axtwerfen sind die Deutschen vorn mit dabei. Ganz oben auf das Treppchen schaffte es Heike Rösch aus Rippolingen vom Team Schiibespalter Südbaden. Der 48-Jährigen gelang im Juni in Hessen Historisches. Sie kürte sich zur ersten Doppelaxtwurf-Weltmeisterin der Geschichte.
Headis:
Der amtierende Weltmeister im „Kopfballtischtennis“kommt aus Köln. David Ullinger, in der Szene besser bekannt als Sebastian Headdel, gewann das Finale der Headis-WM 2017 gegen „Headsinfarkt“. Bei der zwölften Auflage der Titelkämpfe waren 177 Teilnehmer aus zwölf Ländern dabei.
Inline Alpin:
Dass die deutschen Athleten nicht nur auf Skiern überzeugen können, bewiesen Claudia Wittmann und Sven Ortel bei der Inline-Alpin-Weltmeisterschaft in Unterensingen und Villablino. Die beiden waren mit je zweimal Gold die erfolgreichsten Vertreter der Nationalmannschaft. Insgesamt sicherte sich Deutschland 19 Medaillen, allerdings nahmen neben den Deutschen nur noch Tschechen und Letten teil.
Kunstrad:
Die neuen Weltmeister im Kunstrad-Zweier heißen Serafin Schefold und Max Hanselmann. Mit ihrer überragenden Kür entthronte das Duo vom RV Öhringen die als fast unschlagbar geltenden viermaligen Weltmeister André und Benedikt Buchner. Für ihre Leistung wurden Schefold/Hanselmann im November sogar zu den Sportlern des Monats gekürt.
Radball:
Auch im Radball ist die deutsche Nationalmannschaft richtig gut aufgestellt. Die Cousins Gerhard und Bernd Mlady (Stein) besiegten den favorisierten Gastgeber Österreich in einem hochspannenden Finale und holten sich bei den Hallenradsport-Weltmeisterschaften in Dornbirn den Titel.
Rhönradturnen:
Das Rhönradturnen kann in Deutschland auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Erstmals als Wettbewerb vorgestellt wurde die Sportart beim Deutschen Turnfest 1958. Bei den 12. Weltmeisterschaften in Cincinnati (USA) dominierten Lilia Lessel (Darmstadt) mit viermal Gold und Marcel Schawo (Rugenbergen) mit dreimal Gold die Konkurrenz.
Skat:
Im Skat wird seit 1978 alle zwei Jahre eine WM ausgespielt, Deutschland ist mit Abstand die dominierende Nation. Aktuelle Titelträger sind Rolf Schnier (Aachen) und Tina Halke (Dieburg). Bislang musste Deutschland nur ein einziges Mal – 2008 – auf Gold verzichten.