Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Religion beantwortet Fragen
Zum Artikel „Die Heidenrepublik“(2.12.): Der englische Philosophieprofessor Peter Watson hat kürzlich ein 800Seiten-Buch veröffentlicht mit dem Titel „Das Zeitalter des Nichts“. Damit meint er den Zeitgeist der vergangenen 200 Jahre als eine Periode des Atheismus, ein Leben ohne Gott oder des Nichts. Obwohl viele Zeitgenossen ähnlich denken, sieht Watson den Atheismus auf dem Rückzug mit der Begründung, die Ungewissheit und Unsicherheit der modernen Welt sei für viele unerträglich. Zwar neigten moderne, wohlhabende Gesellschaften zu weniger Religion, aber ärmere, traditionsgeleitete zu mehr.
Entscheidend sei, dass die Spannung zwischen diesen steige, weil einerseits der gewalttätige, fundamentale Islamismus wachse, aber andererseits auch die sture Ignoranz der Bibelfanatiker in den USA. Bei maßvollen Christen stelle man mehr Gesundheit und Glücksgefühle fest, soweit sie regelmäßig zum Gottesdienst gehen, was auch gutes Verhalten fördere. Der medizinischen Hirnforschung habe ich entnommen, unser Hirn sei vergleichbar einer Sinnsuchmaschine, die uns Lebenssinn vermitteln soll, weil man ohne diesen nicht glücklick werde. Die Wissenschaft könne uns nur sagen, wie die Wirklichkeit ist, aber nicht, warum sie so ist. Die Frage nach dem Warum, Wieso, Was soll es beantwortet uns am ehesten die Religion.
Rudolf Kaefer, Friedrichshafen
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