Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Obere Donau wird Kulturlandschaft 2018
Der Schwäbische Heimatbund vergibt diese Auszeichung auf der Messe CMT.
BEURON - Die Obere Donau zwischen Tuttlingen und Herbertingen ist vom Schwäbischen Heimatbund zur Kulturlandschaft 2018 ernannt worden. Anlässlich der Tourismusmesse CMT, die vom 13. bis 21. Januar
2018 auf der Messe in Stuttgart veranstaltet wird, wird dies am Montag,
15. Januar, im Rahmen einer Pressekonferenz von Sigmaringens Landrätin Stefanie Bürkle und weiteren Partnern offiziell vorgestellt. Der Heimatbund berichtet auf seiner Internetseite schon von der Auszeichnung.
„Mit dem Projekt Obere Donau werden auch die vielen im Raum bestehenden Ansätze und Aktivitäten zur Pflege des Natur- und Kulturerbes gestärkt und gefördert“, heißt es vonseiten des Schwäbischen Heimatbunds. Gemeinsam mit dem Landkreis Sigmaringen, dem Naturpark Obere Donau, der Donaubergland GmbH sowie weiteren regionalen Partnern seien im Rahmen des Projekts zahlreiche Vorträge, Workshops und Exkursionen zur Geologie und Geografie, zu Naturschutz und Denkmalschutz sowie zu Geschichte, Kunst und anderen Themen geplant. Die Landschaft werde nicht nur entdeckt und erlebt, auch ihre Zukunft dürfe kritisch hinterfragt werden.
Frühe Besiedlung des Raums
„Ein Nebeneinander verschiedener Landschaftstypen beschert stets lebendige Bilder. So auch in unserem Projektgebiet, wo sich Schwäbische Alb, Baar, Hegau und Oberschwaben berühren: Erdmittelalter und Eiszeit, Kalk und Kies, Wasserarmut und Wasserreichtum“, heißt es weiter. Die junge Donau habe es schwer gehabt, im Laufe von Jahrmillionen das Hindernis der sich ständig hebenden Alb zu durchbrechen. „Bis zu 300 Meter hat sie sich mit vielen Windungen in das Juragestein gefressen und eine prächtige Landschaft mit Fels-Bastionen, Türmen, Nadeln, Löchern und Höhlen geschaffen“, würdigt der Heimatbund die Region Obere Donau. Zahlreiche steinzeitliche Kulturfunde würden die frühe Nutzung des Raums, trotz eher ungünstigen natürlichen Voraussetzungen, belegen. Zum Macht- und Handelszentrum der Kelten habe sich die Heuneburg in Herbertingen entwickelt. Ihnen folgten die Römer, danach die Alemannen. „Vergangenheit erleben lässt sich lebendig und hautnah auf der Klosterbaustelle Campus Galli oder im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck“, schreibt der Heimatbund. Die vielen Burgen und Schlösser auf den Spornen und Bergnasen der Täler würden ein ehemals kleinteiliges Neben- und Ineinander weltlicher Herrschaften widerspiegeln. „Prägend für die geistige und kulturelle Entwicklung war auch das seit dem Hochmittelalter rege klösterliche Leben. Kloster Beuron, an einem der schönsten Plätze, spiegelt das wider. Alles in allem ist die Obere Donau mit zahllosen Schätzen der Kunst und Baukunst sowie mit einer vielgestaltigen Landesund Kulturgeschichte reich gesegnet“, urteilt der Heimatbund.