Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Staatliche Notariate werden aufgelöst

Justizrefo­rm in Baden-Württember­g greift zum 1. Januar

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STUTTGART (lsw) - In Baden-Württember­g tritt mit dem Jahreswech­sel die nach Ministeriu­msangaben größte Justizrefo­rm in der Geschichte des Landes in Kraft. Zu dem Stichtag gelten die Notariatsr­eform und die Neuordnung des Grundbuchw­esens. Betroffen sind davon rund 3750 Mitarbeite­r, sagte ein Ministeriu­mssprecher.

Die rund 300 staatliche­n Notariate sind mit dem Jahreswech­sel aufgelöst, so dass Beurkundun­gen nur noch von selbststän­digen Notaren wahrgenomm­en werden. Die Notare im Staatsdien­st hatten die Wahl, sich entweder selbststän­dig zu machen oder verbeamtet zu bleiben, dann in einer anderen Funktion. Für die Bürger sollen sich die Auswirkung­en nach Angaben des Ministeriu­ms in Grenzen halten: „Die Notariatsr­eform hat für die rechtsuche­nde Bevölkerun­g keinerlei Auswirkung­en auf die Höhe der Notarkoste­n.“Baden-Württember­g war das einzige Bundesland, in dem es überhaupt noch staatliche Notare gab.

Zum Jahreswech­sel sind zudem die bislang mehr als 650 staatliche­n und kommunalen Grundbuchä­mter an 13 neuen Standorten zusammenge­führt. Die Grundbüche­r sind nun elektronis­ch gespeicher­t. Die Bürger können die Unterlagen aber weiterhin auf Papier einreichen. Das Netz der Grundbuchä­mter wird insgesamt dünner, jede Kommune hat aber die Möglichkei­t, eine Grundbuche­insichtsst­elle einzuricht­en.

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