Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kurt Loescher stirbt mit 68 Jahren
Langjähriger Lokalredakteur der „Schwäbischen Zeitung“erliegt nach kurzer Zeit schwerer Krankheit
SIGMARINGEN - In der Nacht zum 27. Dezember ist Kurt Loescher überraschend nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren verstorben. Loescher war über Jahrzehnte stellvertretender Lokalchef der SZ-Lokalausgabe SigmaringenMeßkirch und hat in dieser Funktion die Ausgabe maßgeblich mitgeprägt.
Am 19. Mai 1949 geboren und in Bad Buchau aufgewachsen, leistete Kurt Loescher nach dem Abitur anstelle der Bundeswehr seine Dienstpflicht bei der Bereitschaftspolizei in Biberach ab. Nachdem er den Plan eines Lehramtsstudiums verworfen hatte, wendete er sich dem Journalismus zu und absolvierte ein Volontariat bei der „Schwäbischen Zeitung“, die ihre Zentrale damals noch in Leutkirch im Allgäu hatte. Es folgten Stationen in der Lokalredaktion Leutkirch und als Leiter der Außenredaktion in Isny.
Am 1. Juni 1980 trat er in den Lokalverlag Sigmaringen der SZ ein, in die M. Liehners Hofbuchdruckerei, die seinerzeit ein selbstständiger Kommanditist des Schwäbischen Verlags unter Leitung von Georg Bensch war. In der bis dahin kaum bebilderten Lokalausgabe führte Loescher nach seinem Dienstantritt die Elemente des Fotojournalismus ein, fotografierte und entwickelte selbst im eigenen Labor. Dadurch erhielt die Lokalausgabe ein attraktiveres und moderneres Gesicht. Nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden des Lokalchefs Gerd Bantle leitete Loescher über drei Jahre die Redaktion kommissarisch.
Loescher war nach kurzer Zeit in der Stadt und der Umgebung bestens vernetzt, kannte alle wichtigen Persönlichkeiten und erhielt so auch zahlreiche Informationen, die er in der Zeitungsarbeit verwerten konnte. So gelang ihm zum Beispiel aufgrund eines Tipps eine Fotostrecke von König Carl Gustaf und Königin Silvia von Schweden, die mit dem Zug nach Sigmaringen gekommen waren und deren Ankunft kein öffentliches Ereignis sein sollte. Informationen, die über die normalen Pressemitteilungen und Einladungen hinaus gingen, recherchierte er nach und verarbeitete sie schnell. Zum 1. Oktober 2008 ist Loescher dann in den Vorruhestand gegangen, arbeitete aber weiterhin noch als freier Journalist.
Kurt Loescher war ein lebenslustiger Mensch, der in Sigmaringen durch seine offene, aufgeschlossene Art bei allen geselligen Ereignissen ein gern gesehener Gast war. Er interessierte sich sehr für den Sport und spielte selbst aktiv Tennis. Er wirkte deutlich jünger als seine 68 Jahre und stellte erst in jüngster Zeit, wohl bedingt durch seine Krankheit, beim Sport konditionell nachlassende Kraft fest. Dennoch war er nach der Diagnose gefasst und zuversichtlich. Umso überraschender kam, für alle die darum wussten, sein schneller Tod. Loescher hinterlässt eine Frau und eine erwachsene Tochter.
Die Trauerfeier findet am Dienstag. 9. Januar, ab 14 Uhr in der Aussegnungshalle des Hedinger Friedhofs statt.