Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Eindringlinge gehen, Blitzer kommt
Als sich das „fahrende Volk“über den Jahreswechsel 2016/17 in Krauchenwies einnistet, könnte die Aufregung kaum größer sein. Der Vermie- ter des Grundstückes bleibt auf Stromkosten sitzen, Bürgermeister Jochen Spieß und die Polizei scheitern mit dem Versuch einer Räumung, die Bürger klagen über nächtliche Ruhestörung. Die „Schwäbische Zeitung“begleitet das Tohuwabohu in mehreren Artikeln und lässt auch das „fahrende Volk“zu Wort kommen, das unseren Redakteuren gegenüber den Willen zur schnellen Weiterfahrt bekundet – wenn es die finanziellen Möglichkeiten nur zuließen. Im Frühjahr endet der Spuk – damit er sich nicht wiederholen möge, installiert der Vermieter eine Kette, die den Weg zum Grundstück seither versperrt.
Die Krauchenwieser beschäftigt im weiteren Verlauf des Jahres auch noch ein Blitzer, der in der Ortsmitte an der Bundesstraße aufgebaut werden soll. Den Beschluss dazu hatte der Kreistag bereits 2016 gefällt. Doch dann passiert eine halbe Ewigkeit lang nichts. Kommt er oder kommt er nicht, fragen sich die irritierten Bürger. Im Herbst ist es dann tatsächlich soweit: Der Blitzer blitzt. Dass er nur kurze Zeit später schon wieder abgebaut ist, führt zu Verwirrung und Belustigung. Der Blitzer blitzte zwar, aber nicht gut, die Bilder waren unbrauchbar, der Standort suboptimal gewählt. Jetzt blitzt der Blitzer wieder – und zumindest die Anwohner an der Bundesstraße freuen sich darüber.
In Inzigkofen müssen Verwaltung und Gemeinderäte einmal kräftig in den sauren Apfel hineinbeißen. Die Hängebrücke im Fürstlichen Park, für die sie seit Jahren kämpfen, muss mit einem Kraftakt geschultert werden. Sie wird wesentlich teurer als ursprünglich geplant. Was soll’s? Wenn die Brücke erst einmal steht, fragt niemand mehr danach, wie teuer sie war.