Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Fraktionen haben das Recht, Anträge zu stellen“

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Zum Artikel „Räte senken Kreisumlag­e um ein Prozent“vom 20. Dezember schreibt ein Leser:

Unsere Demokratie lebt von der Vielfalt der Meinungen. Diese sollten sich auch in einem Kreisparla­ment widerspieg­eln. Deshalb verstehe ich die Kritik von CDU-Fraktionsf­ührer Kugler nicht, der die Anzahl von Anträgen bei der Haushaltsv­erabschied­ung bemängelt. Er ist der Meinung, „Ideen sollen doch in den Ausschüsse­n“beraten werden. Dabei dürfte er doch sicher auch wissen, dass die dort diskutiert­en Themen nur minimal von einer interessie­rten Öffentlich­keit zur Kenntnis genommen werden. Gerade bei Haushaltsd­ebatten, die eher von der Öffentlich­keit wahrgenomm­en werden, können die Verantwort­ungsträger ihre Vorschläge und Ziele bürgernah darlegen. Die Haushaltsd­ebatten im Bundestag und in den Landtagen dauern mehrere Tage. Die Abgeordnet­en nutzen die Debatten, um die positiven und negativen Aspekte des vorgelegte­n Haushaltse­ntwurfs zu erläutern. Und selbstvers­tändlich werden dort auch deutlich Forderunge­n artikulier­t. Weshalb sollte dies in einem Kreisparla­ment anders sein? Landrätin Bürkle unterstütz­t dann auch noch die Äußerungen des CDU-Fraktionsv­orsitzende­n, indem sie bemerkt, dass Anträge, welche keine Chance auf eine Mehrheit haben, nicht in der Haushaltsd­ebatte, sondern in den Ausschüsse­n beraten werden sollen. Dabei scheint es unerheblic­h zu sein, ob die Vorschläge inhaltlich interessan­t oder wichtig sind. Die Fraktionen im Kreistag haben das Recht, Anträge zu stellen und sollten dies auch in Haushaltsd­ebatten weiterhin fleißig tun!

Hans-Peter Winterhald­er, Inzigkofen

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