Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Entsorgung

- Von Barbara Miller

Tatort: Kopper (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr)

- Die ARD räumt beim „Tatort“auf. Das Saarbrücke­r Team mit Maximilian Brückner musste als erstes dran glauben. Dafür kreierte der Saarländis­che Rundfunk gleich noch einen neuen Begriff: Die Geschichte­n seien „auserzählt“, hieß es damals. Nun ist die Kripo Ludwigshaf­en an der Reihe: Kommissar Kopper muss nach 22 Jahren den Dienst quittieren. Sein Darsteller, Sebastian Hoppe, so kolportier­te die „Bild“-Zeitung, sei mit den Drehbücher­n unzufriede­n gewesen.

Man kann ihn verstehen, gerade nach seinem letzten Auftritt an der Seite seiner Kollegin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts). Denn in dieser Folge (Regie: Roland Suso Richter) wird wieder ein interessan­tes Thema ver- schenkt. Es geht darum, wie die Mafia in Deutschlan­d Geld wäscht. Doch die brisante Story über illegale Entsorgung von Giftmüll liefert nur das Hintergrun­drauschen für Koppers eher unrühmlich­en Abgang.

Der beginnt mit einer Begegnung der seltsamen Art: Kopper trifft einen Jugendfreu­nd wieder. Der ist Sizilianer wie er und hat sich offenbar Feinde bei der Mafia gemacht. Kaum haben die beiden eine Bar betreten, wird auf Sandro (Michele Cuciuffo) geschossen. Kopper greift zur Dienstwaff­e, erschießt den Angreifer – und flieht mit seinem Kumpel. In den folgenden 80 Minuten wird die Geschichte zäh „auserzählt“. Man weiß ja, dass es nur darum geht, eine Figur zu entsorgen.

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