Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Entsorgung
Tatort: Kopper (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr)
- Die ARD räumt beim „Tatort“auf. Das Saarbrücker Team mit Maximilian Brückner musste als erstes dran glauben. Dafür kreierte der Saarländische Rundfunk gleich noch einen neuen Begriff: Die Geschichten seien „auserzählt“, hieß es damals. Nun ist die Kripo Ludwigshafen an der Reihe: Kommissar Kopper muss nach 22 Jahren den Dienst quittieren. Sein Darsteller, Sebastian Hoppe, so kolportierte die „Bild“-Zeitung, sei mit den Drehbüchern unzufrieden gewesen.
Man kann ihn verstehen, gerade nach seinem letzten Auftritt an der Seite seiner Kollegin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts). Denn in dieser Folge (Regie: Roland Suso Richter) wird wieder ein interessantes Thema ver- schenkt. Es geht darum, wie die Mafia in Deutschland Geld wäscht. Doch die brisante Story über illegale Entsorgung von Giftmüll liefert nur das Hintergrundrauschen für Koppers eher unrühmlichen Abgang.
Der beginnt mit einer Begegnung der seltsamen Art: Kopper trifft einen Jugendfreund wieder. Der ist Sizilianer wie er und hat sich offenbar Feinde bei der Mafia gemacht. Kaum haben die beiden eine Bar betreten, wird auf Sandro (Michele Cuciuffo) geschossen. Kopper greift zur Dienstwaffe, erschießt den Angreifer – und flieht mit seinem Kumpel. In den folgenden 80 Minuten wird die Geschichte zäh „auserzählt“. Man weiß ja, dass es nur darum geht, eine Figur zu entsorgen.