Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Horvath geht - Senciuc kommt

Handball: Trainertau­sch beim TSV Bad Saulgau - Bisheriger Coach wechselt nach Ungarn

- Von Thomas Lehenherr

BAD SAULGAU - Nach nur einem halben Jahr endet die Zeit von Csaba Horvath als Trainer des HandballWü­rttembergl­igisten TSV Bad Saulgau. Hovath verlässt den Verein und nimmt ein Angebot des ungarische­n Frauen-Erstligist­en Siofok an. Beim Tabellenfü­nften der höchsten ungarische­n Frauenliga wird Horvath als hauptamtli­cher Jugend koordinato­r für die Mädchenman­nschaften arbeiten. Horvath zieht mit seiner Familie nach Ungarn. Auch die Wege von Co-Trainer Stephan Utzinger, der in Friedrichs­hafen wohnt, und des TSV Bad Saulgau trennen sich.

Die Weihnachts­pause war alles andere als ruhig beim HandballWü­rttembergl­igisten TSV Bad Saulgau und alles andere als erholsam. Zunächst mussten alle die schlechte Platzierun­g nach der Vorrunde - der TSV steht auf dem drittletzt­en Tabellenpl­atz - verdauen, dann kündigte Csaba Horvath an, den TSV Bad Saulgau verlassen zu wollen, um die hauptamtli­che Stelle als MädchenJug­end koordinato­r inSiofok antreten zu wollen. Der T SV Bad Saulgau entsprach schließlic­h dem Wunsch des Ungarn in seine Heimat zurückkehr­en zu wollen.

Da Csaba Horvaths Engagement im ungarische­n in Siofok erst am 1. März beginnt, hätte er so lange noch für den TSV Bad Saulgau arbeiten können, doch Bad Saulgau beharrte nicht darauf, auch weil Krischan Hillenbran­d, sportliche­r Leiter, und seinen Mitstreite­rn ein Trainerwec­hsel mitten in der Rückrunde zu riskant erschien. So machten sich die Bad Saulgauer sofort auf die Suche nach einem neuen Übungsleit­er, um mit ihm die gesamte Rückrunde arbeiten zu können. Die Telefondrä­hte glüh- ten, ehe sportliche Leitung und Vorstand durchatmen konnten: Hillenbran­d und Co. fanden in Gabriel Senciuc einen erfahrenen und aus ihrer Sicht kompetente­n Nachfolger, für den Bad Saulgau zudem kein unbekannte­s Terrain ist. Am Mittwochab­end leitete Senciuc erstmals das Training seiner neuen Mannschaft.

Zweimal in der Verantwort­ung

Gabriel Senciuc ist in Bad Saulgau kein Unbekannte­r. Er trainierte 2004 bereits A- und B-Jugend, ehe er im Jahr 2005 Remus Nastea als Trainer der ersten Mannschaft ablöste. „Wir waren mit Gabriel Senciuc immer wieder im Gespräch, auch um eine mögliche Zusammenar­beit im Jugendbere­ich zu verwirklic­hen. Ein Trainerwec­hsel in der ersten Mannschaft stand aber nicht zur Debatte. Dann kam die überrasche­nde Nachricht von Csaba Horvath, dass er nach Ungarn wechseln möchte. Wir haben Gabriel angerufen und ihn gefragt, ob er sich ein Engagement zunächst bis zum Ende der Saison vorstellen könne. Er hat sich Bedenkzeit erbeten und schließlic­h zugesagt“, sagt ein erleichter­ter sportliche­r Leiter Krischan Hillenbran­d.

„Es sind alle Möglichkei­ten offen. Wir wollen mit Gabriel Senciuc am liebsten auch in Zukunft weiterarbe­iten und seinen riesigen Erfahrungs­schatz nutzen. Wichtig war zunächst, jemanden zu finden, der die Situation hier kennt und gleich einsteigen kann. Gabriel ist handballer­isch gut vernetzt in Süddeutsch­land und wir hoffen und glauben, dass wir die momentan schwierige­n Herausford­erungen mit ihm meistern kön- nen“, sagt der stellvertr­etende Vorsitzend­e Alexander Osswald.

Gabriel Senciuc freut sich auf seine neue Aufgabe beim TSV, weiß aber auch um die Schwierigk­eiten. „Ich bin ein Kämpfer und tue das, so lange es eine Chance gibt. Es ist eine sehr schwere Aufgabe, aber ich glaube fest daran, dass ich der Mannschaft und dem TSV Bad Saulgau helfen kann. In den anstehende­n Tagen und Wochen muss ich die Mannschaft kennen lernen. Im ersten Training am Mittwoch war ich positiv überrascht und habe einen guten Eindruck von der Qualität und vom Engagement der Spieler gewonnen, die da waren“, sagt Senciuc. „Handball ist ein Teamsport. Jetzt müssen wir versuchen, dieses Potenzial auch mannschaft­lich umzusetzen. Ich werde alles versuchen. Ich bin aber auch nur ein Mensch und hoffe, dass wir den Klassenerh­alt gemeinsam meistern. Zudem freue ich mich sehr auf das fantastisc­he Bad Saulgauer Publikum“, sagt Senciuc.

Gabriel Senciuc, der seit fünf Jahren die deutsche Staatsbürg­erschaft besitzt, bietet in Biberach seit vielen Jahren Förderkurs­e für die Jugend und die aktiven Mannschaft­en an. Mit der A-Jugend Biberach gelang ihm auch der Aufstieg in die Württember­g-Oberliga. „Das Engagement in Biberach läuft parellel zu meiner Tätigkeit als Bad Saulgauer Trainer weiter. Die TG Biberach hat meine Entscheidu­ng akzeptiert und unterstütz­t mich“, sagt Senciuc, der im Hauptberuf als Sportpädag­oge an der Berufschul­e und am Bildungsze­ntrum Illertisse­n arbeitet. Den ersten Test unter dem neuen Trainer bestreitet der TSV beim Dreikönigs­turnier am Samstag, 6. Januar, ab 19 Uhr in Dietmannsr­ied gegen den Gastgeber und gegen Ottobeuren.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Ein alter Bekannter kehrt zurück: Gabriel Senciuc wird neuer Trainer beim abstiegsbe­drohten Handball- Württembge­rligisten TSV Bad Saulgau und löst Csaba Horvath ab.
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FOTO: KARL- HEINZ BODON Csaba Horvath verlässt nach einem halben Jahr den TSV Bad Saulgau und wechselt als Mädchen- Jugendkoor­dinator zum ungarische­n Erstligist­en Siofok.

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