Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Händler diskutiere­n über Standorte

Die Beschicker des Wochenmark­ts wägen Vor- und Nachteile beider Plätze ab.

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Soll der Wochenmark­t dauerhaft auf dem Leopoldpla­tz bleiben? Unter den Händlern und den Kunden gibt es dazu keine einheitlic­he Meinung. In unserer nicht-repräsenta­tiven Umfrage überwiegen jedoch die Stimmen für den Leopoldpla­tz. Kommende Woche treffen sich die Marktbesch­icker zum turnusgemä­ßen Austausch mit der Stadtverwa­ltung. Dass ein dauerhafte­r Umzug auf den Leopoldpla­tz beschlosse­n wird, gilt als unwahrsche­inlich, denn die Stadtverwa­ltung hat eine klare Haltung: „Der Marktplatz ist der gesetzte Platz für den Wochenmark­t“, sagt der Ordnungsam­tsleiter Norbert Stärk. Doch was sagen Kunden und Standbetre­iber

Fast jeder hat zum Standort des Wochenmark­tes eine Meinung. Der einzige Standbetre­iber, dem es egal ist, heißt Markus Semtner von der gleichnami­gen Käsetheke aus Unlingen im Kreis Biberach. „Ich finde beide Plätze gleich schön und gut. Bei einer Abstimmung würde ich mich wahrschein­lich enthalten.“Seine Händlerkol­legen schwenken dagegen alle entweder in die eine oder die andere Richtung. „Der Platz liegt verkehrsgü­nstig: Die Kunden steigen aus dem Bus aus und stehen direkt vor unseren Verkaufswa­gen“, sagt Gisela Schulz von der Metzgerei Müller aus Langenhart. Außerdem sei es auf dem Leopoldpla­tz nicht so zugig wie auf dem Marktplatz, sagt sie weiter. Viele Kunden seien in Bezug auf die Vorzüge des Leopoldpla­tzes ähnlicher Meinung wie sie, sagt die Verkäuferi­n.

Vor ihrem Verkaufswa­gen entsteht eine muntere Diskussion: „Ich würde Ihnen empfehlen, den Wagen in Richtung Platzmitte zu drehen“, sagt Alexa Prillinger (siehe auch separater Artikel mit Kundenstim­men). Dann sei der Markt in sich geschlosse­n.

Aus Sicht von Bettina Hecht von der Bäckerei Unger aus Altheim bei Riedlingen spricht die Anordnung der Stände für den Leopoldpla­tz:

„Hier liegt alles etwas enger zusammen“, sagt sie. Diesen Eindruck bestätigt Norbert Stärk vom Ordnungsam­t. In der mitt- leren Gasse auf dem Leopoldpla­tz seien die Händler angeordnet, die an allen drei Markttagen Präsenz zeigten. „Da auf dem Marktplatz jeder Händler seinen festen Standplatz hat, gibt es Lücken, wenn nicht alle kommen“, so Stärk.

Bettina Hecht will allerdings auch die Nachteile nicht verschweig­en: Ältere, nicht mehr so mobile Menschen rutschten auf den Stufen häufiger aus und der Leopoldpla­tz liege am Rande der Innenstadt. Unterm Strich spricht sich Bettina Hecht jedoch für den Leopoldpla­tz aus: „Mit ihm als dauerhafte­n Platz für den Wochenmark­t könnte ich gut leben.“Das dritte Plädoyer für den Leo kommt von Wolfgang Meschenmos­er vom gleichnami­gen Direktverm­ark- ter aus Wilhelmsdo­rf: „Umsatztech­nisch ist es auf dem Leopoldpla­tz besser und ich bin mittendrin“, sagt der Standbetre­iber, obwohl er mit seinem Stand eigentlich eher am Rande des Markts liegt. Auf dem Marktplatz stört ihn die langgezoge­ne Anordnung der Stände.

Gewürzhänd­lerin findet Marktplatz attraktive­r

Dagegen eindeutig für den Marktplatz spricht sich die Gewürzhänd­lerin Maria Melcher aus Ostrach aus: „Drüben ist es zu 100 Prozent besser.“Sie findet den Verkehrslä­rm am Leopoldpla­tz störend und ihren Platz direkt an den Rathausark­aden attraktive­r. Dies spüre sie auch am Umsatz.

Anfang Dezember ist der Wochenmark­t vom?Markt- auf den Leopoldpla­tz umgezogen. Er machte Platz für die Eisbahn. Mit den Händlern wurde besprochen, dass sie am Donnerstag, 15. Februar, auf den Marktplatz zurückkehr­en. So soll es nach Ansicht der Stadtverwa­ltung auch in Zukunft bleiben. Lediglich in der Winterzeit und bei Veranstalt­ungen werde auf den Leopoldpla­tz ausgewiche­n. Im Sommer bleibe der Marktplatz gesetzt.

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FOTO: FXH
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FOTO: MICHAEL HESCHELER Soll der Wochenmark­t dauerhaft auf dem Leopoldpla­tz bleiben? Die Mehrheit der Händler würde dies begrüßen.
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Wolfgang Meschenmos­er
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FOTOS: FXH Markus Samtner
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Maria Melcher
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Bettina Hecht
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Gisela Schulz
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Norbert Stärk

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