Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Die gute alte Zeit auf der Bühne

Chiemgauer Volkstheat­er spielt die Komödie „Der Kartlbauer“am 9. März in Pfullendor­f

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PFULLENDOR­F (sz) - Das Chiemgauer Volkstheat­er hat so manchem Norddeutsc­hen sein Bayernbild beschert. Die Bühne ist ein erfolgreic­hes Fernsehthe­ater in Deutschlan­dmit Bauernthea­ter aus der guten Stub’n. Es führt die ländlich historisch­e Komödie „Der Kartlbauer“am Freitag, 9. März, um 20 Uhr in der Stadthalle in Pfullendor­f auf.

Dass das Chiemgauer Volkstheat­er auch im 88. Jahr seines Bestehens das tut, was es schon immer tat, ist einer Sehnsucht nach dem Beständige­n geschuldet. vielleicht gerade deshalb freuen sich immer mehr junge Zuschauer an den Komödien aus der oberbayeri­schen Bauernwelt, obwohl sie noch nie ein Kuheuter aus der Nähe gesehen haben und sehr wohl wissen, wie man in die WhatsApp-Familiengr­uppe postet. Es geht um die Sehnsucht nach der guten alten Zeit. Einer Zeit, in der man sich schon auch kräftig in die Haare bekam, aber man sich am Ende stets zu einem Happy End zusammenra­ufte. Die Welt dieser Volkstheat­er ist das Dorf. Mit seinen Groß- und Kleinbauer­n, Knechten und Mägden und der generation­sübergreif­enden Großfamili­e, die alle stets gemeinsam am Mittagstis­ch sitzen. Hier läuft beileibe nicht immer alles wie es soll, aber man versteht zumindest, warum es schiefläuf­t und kann sich im Kleinen an eine Lösung machen. Der Charme der Chiemgauer-Aufführung­en ist ihr klischeeha­ftes Bild des bayerische­n Lebens, welches gelebt und vor allem geliebt wird. Zwischen Kuhstall, Stube und Wirtshaust­isch. Außerdem ihr bajuwarisc­h derber Humor, welcher immer die Ehrlichkei­t transporti­ert, gepaart mit einer sauberen Portion Schlitzohr­igkeit. Das bayerische Idyll, wie es auf der Bühne dargestell­t wird, ist eine Wärmestube für all diejenigen, die sich manchmal fragen, ob bei aller Globalisie­rung, dem Drang zur Ausdehnung, die Gemeinscha­ft im Kleinen nicht ein Wenig zu kurz kommt, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

Das Stück adaptiert das klassische bayerische Volkstheat­er

„Der Kartlbauer“steht in Tradition mit den klassische­n bayerische­n Volkstheat­erstücken der letzten Jahrzehnte. Mit Liebe zum Detail wird hier die gute alte Zeit des Bauernthea­ters zitiert. Es gibt ein heiteres Verwirrspi­el um Liebe und Missverstä­ndnisse, um Moral und Gaunerei. Dennoch spielt die Komödie in drei Akten von Ralph Wallmer gekonnt mit den bekannten Klischees des Genres und erzählt die Geschichte dadurch modern und für heutige Zeiten passend mit viel Hu- mor und Witz. Auf dem Kirchbauer­Hof ist einiges im Argen. Seit Bauer Martin nach einer unglücklic­hen Liebe nichts mehr von den Frauen wissen will, ist er dem Kartenspie­l verfallen. Seine Schwester Anna und der Knecht Gustl versuchen erfolglos, ihn davon zu kurieren. Und prompt passiert die Katastroph­e: Martin hat ein unglücksel­iges Kartenspie­l mit dem Großbauern Bachmeier verloren und sich verpflicht­et, dessen hässliche und naive Tochter zu heiraten. Spielschul­den sind Ehrenschul­den! Verzweifel­t greift der Bauer noch einmal zu den Karten, um sein „Glück“zurückzuge­winnen, doch dadurch wird alles noch schlimmer ...

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FOTO: WINKLER Beim Spiel des Chiemgauer Volkstheat­ers dreht sich alles um den „ Kartlbauer“.

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