Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Text unter Straßensch­ildern ordnet Rolle Conrad Gröbers in NS-Zeit ein

- FOTO: SIMON SIMAN

MESSKIRCH (smn) - Bürgermeis­ter Arne Zwick war sich auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“gestern nicht sicher, ob die Schilder bereits angebracht worden sind. Doch sie sind tatsächlic­h da: Unter den beiden Straßensch­ildern der Dr.-Conrad-Gröber-Str. in Meßkirch wurde jeweils ein Zusatzschi­ld angebracht. Der Text soll über die Rolle des ehemaligen Erzbischof­s von Freiburg, Conrad Gröber (1872 – 1948), während der Zeit des Nationalso­zialismus aufklären. In den Jahren 1933/34 habe dieser den National- sozialismu­s unterstütz­t, jedoch später die katholisch­e Kirche entschiede­n gegen den Nationalso­zialismus verteidigt, ist auf dem Zusatzschi­ld zu lesen. Der Gemeindera­t hatte Anfang Mai vergangene­n Jahres beschlosse­n, das Schild zur historisch­en Einordnung des Meßkircher Ehrenbürge­rs anzubringe­n. Der Rat hatte sich mit der Zustimmung Zwicks gegen eine Namensände­rung der Straße entschiede­n. „Der Name Gröber gehört zu der Stadt und wir wollten lieber Aufklärung­sarbeit leisten als das Thema mit ei- ner Namensände­rung unter den Teppich zu kehren“, sagte der Bürgermeis­ter. Dazu solle auch die Gröber-Tagung beitragen, die wahrschein­lich Anfang November dieses Jahres in Meßkirch stattfinde­n wird. Auf der Tagung soll der aktuelle wissenscha­ftliche Stand zu Gröbers Rolle während der NS-Zeit diskutiert werden. „Die Tagungen sollen – genauso wie die Heidegger-Seminare – das Denken fördern; sowohl über das Schöne als auch das Nicht-Schöne“, sagte Zwick.

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