Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Koch will das Gasthaus Löwen wieder öffnen
Cyriel Bekkers kauft das Restaurant – Robert Streicher richtet ein neues Geschäft ein – Allweier baut Wohnungen
AACH-LINZ - Die Gegend um das frühere Gasthaus Löwen in Aach-Linz wird in gut einem Jahr wohl kaum wiederzuerkennen sein: Ein Koch will das geschlossene Gasthaus wieder eröffnen, in die frühere Scheune nebenan soll ein neues Geschäft einziehen. Darüber hinaus errichtet das Bauunternehmen Allweier aus dem Pfullendorfer Ortsteil Denkingen ein Mehrfamilienhaus mit acht Eigentumswohnungen und es gibt erste Interessenten für die zehn Bauplätze im neuen Wohngebiet Birkenösch.
Das gesamte Areal rund um das Gasthaus Löwen hatte zuletzt dem Bauunternehmer Kurt Allweier gehört. Dieser baut auf dem Gelände das neue Mehrfamilienhaus. Das Gasthaus hat er an Koch Cyriel Bekkers verkauft und die 200 Quadratmeter große ehemalige Scheune gehört inzwischen dem Herdwangen-Schönacher Robert Streicher, der an der Bodenseestraße in Aach-Linz seit vier Jahren einen Marktstand betreibt.
„Ich möchte das Gasthaus wieder eröffnen“, sagt Cyriel Bekkers, Küchenchef im Restaurant des Landhotels Krone in Roggenbeuren, einem Ortsteil von Deggenhausertal. Einen genauen Termin für die Eröffnung gebe es allerdings noch nicht. „Vermutlich klappt es nicht mehr dieses Jahr“, sagt Bekkers. Dennoch will er seine Fühler schon einmal nach Aach-Linz ausstrecken – mit einem Imbisswagen, an dem es ab heute Pommes aus frischen Kartoffeln, selbst gemachte Currysoße, Salate und Getränke geben soll.
Um den Imbisswagen soll sich der Sohn von Bekkers Ehefrau – ebenfalls gelernter Koch – kümmern. „Und vielleicht steigt er später auch in den Betrieb des Gasthauses ein“, sagt Cyriel Bekkers. Dort will er beispielsweise regionale Küche, leckere Gerichte vom Holzkohlegrill und holländische Pfannkuchen anbieten. „Eine Küche gibt es zwar schon, aber es muss trotzdem viel gemacht wer- den – unter anderem, weil im Gasthaus zuletzt 2010 oder 2011 gekocht wurde“, sagt Cyriel Bekkers.
Auch Robert Streicher braucht für die Eröffnung seines neuen Geschäfts noch etwas Zeit – auch wenn bereits nächste Woche Montag der Umbau beginnt. „Um die ehemalige Scheune als Geschäft nutzen und eine möglichst große Verkaufsfläche schaffen zu können, muss einiges abgebrochen werden. Der Charakter des Gebäudes soll aber auf jeden Fall erhalten bleiben“, sagt Streicher. Vor allem müsse der Betonboden des alten Kuhstalls ersetzt werden.
Eröffnung zur Adventszeit
„Zur Adventszeit würden wir das Geschäft gerne eröffnen. Dann wird es vor allem Obst und Gemüse geben – von A wie Apfel bis Z wie Zwiebel“, sagt Robert Streicher. Das Sortiment wolle er aber auch um Artikel des täglichen Bedarfs erweitern. „Was das sein wird, sollen die Kunden entscheiden. Damit habe ich bislang immer richtig gelegen.“
Auf dem eigenen Hof in Egg steht für die Familie Streicher der Anbau von Kartoffeln im Mittelpunkt. Darüber hinaus gibt es im Geschäft der Streichers aber auch weiteres Gemüse, Obst, Eier, Salat und Setzlinge – ebenso wie auf den eigenen Marktständen in Winterlingen, Heiligenberg, Rielasingen und Jestetten.
Auch in Aach-Linz läuft das Geschäft gut. Deshalb wollte Robert Streicher auch nicht tatenlos zusehen, wie ihm jemand das Gelände vor der Nase wegschnappt. „Dafür, dass dort jemand Gebrauchtwagen anbietet, finde ich es zu schade“, sagt er. „Auch wenn es vermutlich nicht oft vorkommt, dass der Betreiber ei- nes Marktstands den Marktplatz kauft.“Etwa ein Drittel seiner Kunden komme direkt aus Aach-Linz, der Rest beispielsweise auch Balingen, Reutlingen, Konstanz, Friedrichshafen oder Sigmaringen.
Wohnungen werden 2019 fertig
Die acht barrierefreien Wohnungen, die Kurt Allweier in Aach-Linz errichtet, werden zwischen 83 und 149 Quadratmeter groß sein. „Je nach Wetterlage können die Arbeiten voraussichtlich im März beginnen“, sagt der Bauunternehmer. Die Bauzeit betrage vermutlich gut ein Jahr, sodass sie im Frühjahr 2019 abgeschlossen werden könnten.
Ortsvorsteher Emil Gabele freut sich, dass es in Aach-Linz mit solch großen Schritten vorangeht. „Es ist wichtig, dass hier etwas Nachhaltiges entsteht“, sagt er. Derzeit würden Gespräche mit den Bewerbern für das neue Wohngebiet Birkenösch geführt. Darüber hinaus sei inzwischen die Planung eines weiteren Wohngebiets angelaufen.