Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kampf gegen Schweinepe­st

Agrarminis­ter beschließe­n Maßnahmen gegen Seuche

- Von Katja Korf

STUTTGART/BERLIN (tja/tos) - Baden-Württember­gs Agrarminis­ter Peter Hauk (CDU) plädiert dafür, Jägern Gebühren zu erlassen, um sie zum Abschuss von Wildschwei­nen zu motivieren. Das sagte er am Donnerstag der „Schwäbisch­en Zeitung“. Diese Gebühren erheben Landkreise zum Beispiel dafür, wenn sie erlegte Tiere auf bestimmte Keime untersuche­n. Die hohe Zahl der Wildsauen im Land gilt als Risikofakt­or für die Ausbreitun­g der Afrikanisc­hen Schweinepe­st. Zuvor hatte sich Hauk mit den Agrarminis­tern der Länder auf weitere Maßnahmen zur Prävention geeinigt.

Vor dem Start der grünen Woche in Berlin kündigte Bundesland­wirtschaft­sminister Christian Schmidt an, die Schweinepe­stverordnu­ng zu verschärfe­n. „Alle Schweineha­lter müssen strengsten­s darauf achten, die Übertragun­gswege zu kappen“, sagte der CSU-Politiker in der „Schwäbisch­en Zeitung“.

STUTTGART/BERLIN - Um den Ausbruch der Afrikanisc­hen Schweinepe­st zu verhindern, haben sich die Agrarminis­ter der Länder mit dem Bund auf weitere Maßnahmen geeinigt. Unter anderem soll mehr Geld fließen, um einen Impfstoff gegen die Tierseuche zu entwickeln. Das sagte Baden-Württember­gs Ressortche­f Peter Hauk (CDU) nach einer Sitzung am Donnerstag der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Noch existiert kein Serum, um Haus- und Wildsauen gegen die Seuche zu immunisier­en. „Der Bund hat uns nun zugesicher­t, deutlich mehr in die Forschung zu investiere­n. Gäbe es einen Impfstoff, könnten wir die Bestände vor der Krankheit schützen“, so Hauk. Bislang ist dies nicht möglich. Die Seuche grassiert seit 2014 in Osteuropa. Sie kann auch durch Schweinefl­eischprodu­kte wie Wurst auf Tiere übertragen werden, allerdings nicht auf den Menschen. Für die Schweine ist sie tödlich.

Hauk will Anfang Februar weitere Vorsichtsm­aßnahmen für Baden-Württember­g vorstellen. Er erwägt unter anderem, die Jagdruhe im März und April für Wildschwei­ne auszusetze­n, ebenso wie das Fütterungs­verbot. Seine Regierungs­partner von den Grünen lehnen dies jedoch ab. „Wir müssen das mit Experten bespreche und sehen, was Sinn macht“, so Hauk. Er plädiert dafür, den Jäger Gebühren zu erlassen. Diese erheben die Landkreise zum Beispiel dafür, wenn sie erlegte Wildsauen auf bestimmte Keime untersuche­n. „Wenn ein Jäger einen zehn Kilo schweren Frischling schießt und zehn Euro Gebühren abdrücken muss, bliebt vom Verkauf des Fleisches nicht mehr viel übrig“, sagte Hauk. Es sei aber dringend notwendig, die hohen Wildschwei­nbestände zu reduzieren. Sie gelten auch nach Ansicht von Naturschüt­zern als Risikofakt­or für den Ausbruch der Schweinepe­st.

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FOTO: DPA Peter Hauk (CDU).

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