Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Maria Bixel feiert 90. Geburtstag

Zusammen mit ihrem Mann führte sie lange den Gasthof Sonne in Hohentenge­n

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HOHENTENGE­N (ck) – Am Mittwoch hat Maria Bixel aus Hohentenge­n ihren 90. Geburtstag gefeiert. Über Jahrzehnte führte sie zusammen mit ihrem Mann August den auch über die Göge hinaus bekannten Gasthof Sonne.

Die „Sonne“hat Maria Bixels Leben geprägt. „1936 hat mein Vater das ganze Anwesen gekauft“, erzählt sie. Schon damals war die Sonne eine Gaststätte mit langer Tradition. Doch bereits 1939 starb ihr Vater Erhard, ihre Mutter Emma führte das Anwesen, das auch eine Kegelbahn und einen Lebensmitt­elmarkt beinhaltet­e, weiter. Für die Tochter Maria, die in Hohentenge­n geboren und aufgewachs­en ist, bedeutete das viel Arbeit. „Ich war die Älteste, ich habe immer helfen müssen“, bemerkt sie mit Blick auf ihre Geschwiste­r. Zeitweise arbeitete sie in verschiede­nen Gaststätte­n in anderen Städten.

In Völlkofen lernte sie ihren späteren Ehemann August kennen. Dieser kam aus einem Ort bei Wilhelmsdo­rf, die beiden heirateten 1954. Ein paar Jahre lebten sie in der Heimat von August Bixel. Hier führte dieser eine Autowerkst­att mit angeschlos­senem Autohandel. 1956 kamen die beiden nach Hohentenge­n und übernahmen den Gasthof, weil Maria Bixels Mutter krankheits­halber die Sonne nicht mehr allein weiterführ­en konnte.

August und Maria Bixel machten die Sonne zu einer überregion­al bekannten Adresse – wegen der legendären Tanzverans­taltungen, die im Saal der Sonne stattfande­n. Namhafte Bands wie „Die Flippers“oder „Die Amigos“traten hier auf. Die Gäste seien auch aus dem Raum Ulm, Bodensee und Tübingen gekommen, erinnert sich Maria Bixel. Drei Tanzverans­taltungen fanden pro Woche statt, und dazu einmal in der Woche eine öffentlich­e Hochzeit, wie sie damals noch üblich war. Für die beiden Wirtsleute bedeutete das viel Arbeit. „Einen Samstag oder Sonntag haben wir nicht gehabt“, bemerkt August Bixel. Und der Geburtstag von Maria Bixel kam regelmäßig auch zu kurz wegen des Lokals. Aber Maria Bixel macht nicht den Eindruck, als wenn ihr das allzu viel ausmachen würde. Einen Tag nichts tun, das könne sie nur schwer, bekennt sie.

Noch heute ist Maria Bixel öfters im Lokal, begrüßt die Gäste und hilft auch beim Bedienen. Seit 1990 führt ihr jüngster Sohn, Küchenmeis­ter Manfred Bixel, das Lokal. Auch August Bixel ist noch engagiert im Lokal. Der Gasthof Sonne liefert auch das Schulessen, bietet Essen auf Rädern und auch Catering an.

Am Mittwoch kamen eine kleine Abordnung des „Lotto-Stammtisch­es“, der regelmäßig in der Sonne „tagt“, sowie Bürgermeis­ter Peter Rainer vorbei und gratuliert­en Maria Bixel persönlich, was sie dann auch besonders freute.

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FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Maria Bixel (Mitte) feiert zusammen mit ihrem Mann August (rechts) ihren Geburtstag.

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